Jährlich entstehen weltweit Kosten in Milliardenhöhe, weil Medikamente nicht richtig oder nicht zum richtigen Zeitpunkt eingenommen werden. Studien zur Compliance bei der Medikamententherapie zeigen denn auch: Nur gerade ein Drittel der Betroffenen macht, was der Arzt sagt.
Stattdessen nehmen rund 3 bis 4 Prozent der Patienten ihre Medikamente gar nicht ein, 20 Prozent brechen die Therapie innerhalb von 100 Tagen und 40 Prozent innerhalb eines Jahres ab. Dabei zeigt sich: Je mehr Tabletten pro Tag eingenommen werden müssen und je länger die Therapie dauert, desto schlechter die Compliance.
Vergesslichkeit kostet Millionen
Santésuisse schätzt, dass jedes Jahr Medikamente im Wert von 500 Millionen Franken im Müll landen.
Smarte Verpackungen
Smarte Medikamentenverpackungen könnten hier ein Lösungsansatz sein, wie Alexander Debets, Clinical Supply Innovation bei
MSD an einem Medienanlass des Pharmaunternehmens sagte.
Smart heisst: «In diesen Verpackungen ist ein Sensor eingebaut, der ein Signal abgibt, sobald die Medikamenteneinnahme fällig ist. Die Erinnerung wird auch auf das Smartphone übertragen». Blisterverpackungen wiederum enthielten eine elektronische Komponente, die beim Herausdrücken der Tablette zerbrochen wird und ein Signal zur Cloud abgibt. «Der Arzt weiss dann, dass das Medikament eingenommen wurde», so Alexander Debets.
Damit könne man einerseits Erleichterung für den Patienten schaffen. Obendrein sind die Daten wertvoll, um zu verfolgen, wie effektiv die Therapie tatsächlich sei.
Smarte Medikamentenverpackungen erinnern den Patienten an die Tabletteneinnahme.