Türkische «Krankenschwestern» stehen vor Gericht

In einer Praxis an der Zürcher Bahnhofstrasse führten zwei Türkinnen Haartransplantationen durch. Heute stehen sie vor Gericht.

, 19. Juni 2023 um 09:59
image
Ausgerechnet an der Zürcher Bahnhofstrassen führten zwei Türkinnen unerlaubt Haartransplantationen durch. | Bild: Zürich Tourismus
Radio Top berichtete schon am 9. Mai darüber. Heute ist es nun soweit: Zwei Türkinnen der Praxis für Haartransplantationen stehen in Zürich vor dem Bezirksgericht.
An bester Adresse führten die Frauen Haartransplantationen nicht bester Qualität durch. Schliesslich waren sie keine Ärztinnen, sondern «türkische Krankenschwestern», wie es in der Anklageschrift heisst. Vor Gericht stehen sie wegen Betrugs, Körperverletzung, mehrfacher Ausübung einer Erwerbstätigkeit ohne Bewilligung und Vergehen gegen das Heilmittelgesetz.

Seit November im Gefängnis

Laut dem Onlineportal «Top» fordert die Staatsanwältin für beide Frauen eine bedingte Freiheitsstrafe von 10 Monaten sowie eine Busse von 1000 Franken. Die Frauen im Alter von 24 und 43 Jahren sitzen seit dem 25. November 2022 im Gefängnis.
Als die Polizei in der Praxis an der Zürcher Bahnhofstrasse eintraf, lag ein Mann auf dem OP-Tisch, «der im Glauben gelassen wurde, er werde von Ärztinnen operiert. Für seinen Traum vom vollen Haar hatte er 2300 Franken bezahlt.»
Wie das Onlineportal weiter berichtete, sollten dem Mann lebende Haarwurzeln herausgeschnitten und oben an der Stirn eingesetzt werden. Der Patient soll derart Schmerzen verspürt haben, dass die unqualifizierten Frauen wiederholt Betäubungsmittel nachspritzen mussten.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    USB: Daniel Staub wird Chief Medical Officer

    Der heutige Chefarzt der Klinik für Angiologie folgt im Juli 2025 auf Jürg Steiger.

    image

    Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

    Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

    image

    So wird KI fit für die klinische Routine

    Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

    image

    GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

    Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

    image

    Physiotherapie: 54’500 Franken für Einrichtung und Geräte

    Eine neue Studie erfasst Eckdaten für Miet-, Geräte- oder Materialkosten in der Schweizer Physiotherapie.

    image

    HUG: Neuer Chefarzt Intensivmedizin

    Hervé Quintard ist seit 2020 an den Universitätskliniken Genf tätig, unter anderem als medizinischer Leiter für Organspende.

    Vom gleichen Autor

    image

    «Kritiker der Komplementärmedizin haben eine zu einseitige Sicht»

    SP-Ständerätin Franziska Roth kritisiert im Interview die Haltung von Gegnern der Komplementärmedizin. Sie verkennen den Wert der ärztlichen Expertise.

    image

    Physiotherapie: Die Stolpersteine im Tarifstreit

    Wie weiter im Tarifstreit in der Physiobranche? Die Frage ist: Welcher Streit – jener über die Tarifstruktur oder jener über den Preis?

    image

    So funktioniert die Sterbehilfe in Europa

    In mehreren Ländern Europas ist die Sterbehilfe entkriminalisiert worden. Ein Überblick.