Der thrombolytische Wirkstoff Alteplase ist wichtig bei Notfallmassnahmen gegen Herzinfarkte, Lungenembolien und Hirnschlägen. Das intravenös verabreichte Arzneimittel löst Blutgerinnsel auf. In einer tiefen Dosierung wird es insbesondere eingesetzt, um verstopfte Venen- und Dialysekatheter zu spülen oder zu reinigen.
Der Wirkstoff darf seit Sommer 2022 wegen der stark gestörten Versorgungslage nur eingeschränkt verwendet werden: Die anspruchsvolle Herstellung von Alteplase kann schon seit längerem nicht mit der stark steigenden Nachfrage Schritt halten – es besteht eine globale Mangellage. Da die Versorgung weiterhin problematisch ist,
hat der Bundesrat nun beschlossen, die Beschränkungen um ein Jahr zu verlängern.
Das heisst: Die höheren Dosierungen dürfen nicht mehr verdünnt werden. Dies soll sicherstellen, dass die lebenswichtigen höheren Dosierungen nur dort zum Einsatz kommen, wofür sie eigentlich bestimmt sind.
Diese Beschränkungen sowie eine gesteigerte Produktion und Abgabekontrollen haben in der Zwischenzeit dazu geführt, dass sich die globale Versorgungssituation bei den lebenswichtigen Dosierungen etwas verbessert hat, teilt das EDI mit. Bei der kleinen Dosierung zur Katheter-Spülung bestehe aber weiterhin eine schwere Mangellage.
Die Zulassungsinhaberin für Alteplase – Boehringer Ingelheim – schätzt, dass der Lieferengpass noch bis Januar 2025 anhält. Der Bundesrat hat deshalb die Gültigkeit der Verordnung um ein Jahr bis Ende Januar 2025 verlängert.