Krankenkassen sollen Auslandseinkäufe bezahlen

Der Bundesrat plant bei den Verbrauchsmaterialien eine Anpassung, um Kosten zu senken und den Wettbewerb zu fördern.

, 13. Dezember 2024 um 14:45
image
Bild: Etactics Inc on Unsplash
Verbandsmaterial, Blutzuckerteststreifen, Orthesen: So etwas ist in Lörrach zumeist günstiger als in Basel, in Como billiger als in Chiasso. Doch trotz aller Klagen über steigende Prämien und hohe Gesundheitskosten werden solche Mittel und Gegenstände nicht von der Krankenkasse vergütet, wenn man sie im Ausland bezieht.
Der Bundesrat will das ändern: Wenn man gewisse Produkte im Europäischen Wirtschaftsraum privat bezieht, sollen sie von der Grundversicherung vergütet werden können. Gemeint sind insbesondere Verbrauchsmaterialien; diese machen gut die Hälfte der Kosten der von den Krankenkassen bezahlten Mittel und Gegenstände aus. Im Jahr 2021 belief sich das Kostenvolumen der Mittel und Gegenstände auf rund 630 Millionen Franken.
«Mit der Kostenübernahme der im Ausland bezogenen Produkte können die Kosten für Mittel und Gegenstände zulasten der OKP gedämpft und der Wettbewerb gefördert werden», argumentiert der Bundesrat.
Laut dem Vorschlag, der nun in die Vernehmlassung geschickt wird, würde der Bundesrat definieren, welche konkreten Mittel und Gegenstände beim Bezug im Europäischen Wirtschaftsraum von den Krankenversicherern vergütet werden.
  • Gesundheitskosten
  • migel
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

«Es fehlt der Wille, veraltete Leistungen konsequent zu streichen»

Ist der Leistungskatalog der Krankenkassen zu locker? Der Nationalrat findet nicht. Er lehnte eine Motion gegen unwirksame Behandlungen ab.

image

Starthilfe bar auf die Hand: Deals zwischen Labors und Ärzten kosten Millionen

Während Labors die Mediziner mit Kickbacks belohnen, steigen die Kosten für Laboranalysen.

image

Efas verteuert Prämien – und das weckt Widerstand

Mit dem neuen Finanzierungsmodell dürften die Krankenkassenprämien in 16 Kantonen steigen.

image

Baselland: Volk stimmt klar für Ärztestopp

Fast zwei Drittel der Stimmberechtigten befürworten eine Obergrenze für gewisse (Spezial-)Arztdisziplinen.

image

Obsan-Studie: Tarpsy bremst Kosten

Die Pauschaltarife in der Psychiatrie zeigen Wirkung. Allerdings wuchs zugleich der Einsatz von freiheitsbeschränkenden Massnahmen und von Psychopharmaka.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Pharma: Es braucht einen Ruck – und mehrere Kompromisse

Derzeit berät das Parlament über eine Reihe von Fragen, die für unsere Medikamentenversorgung entscheidend werden.

Vom gleichen Autor

image

Adullam: Stiftungsrätinnen von USB und Claraspital

Andrea Beerli und Rebekka Hatzung verstärken das Aufsichtsgremium der Stiftung für Altersmedizin.

image

Zürich: Teil-Einigung im Tarifstreit, Taxpunktwert steigt um 2 Rappen

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich einigte sich mit HSK und CSS auf einen Wert für die ambulant tätigen Mediziner.

image

«Wir haben eine Ethik»: Genfer Kinderärzte begrenzen Streik

Nach dem Notfall-Urteil des Bundesgerichts wollten die Pädiater ihre Dienste über Weihnachten einschränken. Nun gibt es einen Kompromiss zwischen Protest und Patientenwohl.