Mit 1700 Helikopterflügen pro Jahr rechnet die Kantonsspital-Gruppe LUKS künftig an ihrem Standort in Luzern. Weil die Flüge Lärm im benachbarten Quartier machen, wird das LUKS den Bau des Landeplatzes auf dem neuen Kinderspital vor Gericht verhandeln müssen.
Die Bauarbeiten für den Landeplatz sind bereits im Gang. Allerdings baut das Kantonsspital auf eigenes Risiko. Denn eine gültige Baubewilligung gibt es noch nicht.
Laut einem Bericht der
«Luzerner Zeitung» befürchten die Anwohner, dass das Wohnen an der Spitalstrasse zur Zumutung werde. «Ein grosses Ärgernis» sei insbesondere der Lärm von Helikoptern, die in der Nacht abseits der vorgegebenen Ein- und Abflugschneisen zum Spital fliegen.
Acht Prozent in der Nacht
In der Tat hat die Zahl der Flüge am LUKS zugenommen und wird weiter steigen. 2010 waren es 720 Flüge, übernächstes Jahr rechnet das Luks mit über 1700. Durchschnittlich acht Prozent davon sind Nachtflüge.
So stark zugenommen haben die Flüge unter anderem deswegen, weil sich schwierige Fälle aus der ganzen Zentralschweiz zunehmend auf das Kantonsspital Luzern konzentrieren.
«Nur in Notfällen»
LUKS-Sprecher Linus Estermann betonte gemäss der Zeitung: «Die Flüge beschränken sich auf zwingende medizinische Notfälle.» Als Beispiele nannte er einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder ein Schädel-Hirn-Trauma.
Der Landeplatz auf der Kinderspital wäre der dritte auf dem Gelände. Er würde nicht noch mehr Flüge verursachen, sondern nur dazu führen, dass die jungen Patienten direkt zum Kinderspital statt wie bisher auf das Bettenhochhaus geflogen würden.
300 Flüge fürs Kinderspital
Das Spital rechnet damit, dass rund 300 der 1700 Flüge neu auf dem Dach des Kinderspitals starten oder enden würden, die restlichen auf dem Bettenhochhaus.
Die Behörden wollen die Baubewilligung von Auflagen abhängig machen. Etwa von Schallschutzfenstern in Häusern, die ans Spital angrenzen. Ausserdem soll das Luks künftig nicht mehr als 1700 Flüge durchführen dürfen. Laut der «Luzerner Zeitung» hat das Luks eine Beschwerde gegen die Baubewilligung gemacht.
Überall mehr Heliflüge
Helikopterlandeplätze auf Spitälern in Wohnquartieren sind in der Schweiz zunehmend ein Problem. Die Zahl der Rega-Einsätze hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Rega
beteiligt sich häufig auch am Bau oder an der Modernisierung von Landesplätzen. Insgesamt hat die Rega bisher vier Millionen Franken in die Modernisierung von Spitallandeplätzen investiert.