Anleitung für Sicherheits-Check beim Verabreichen von Hochrisiko-Medis

Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz hat für Schweizer Spitäler praktische Tipps, wie sie beim Verabreichen von Hochrisiko-Medikamenten sicherer vorgehen können.

, 14. November 2018 um 08:34
image
  • spital
  • medikamente
  • patientensicherheit
Sicherheitschecks beim Verabreichen von hochriskanten Medikamenten, etwa gegen Krebs, gehören zum Alltag von Pflegepersonal. Dabei ist die so genannte Doppelkontrolle weit vrebreitet. Allerdings gilt dieser Check in Fachkreisen als schwache Sicherheitsmassnahme, wie Yvonne Pfeiffer, wissenschaftliche Projektleiterin bei der Stiftung Patientensicherheit Schweiz, in einer Medienmitteilung der Stiftung erklärt.
«Die Doppelkontrolle macht den Medikationsprozess häufig noch komplizierter. Siekann das Fehlerrisiko sogar erhöhen, insbesonders, wenn Mitarbeitende für die Kontrolle ihre Tätigkeit unterbrechen müssen.» Sie kritisiert zudem, dass Doppelkontrollen in der Praxis häufig eingesetzt werden, um schlecht designte Medikationsprozesse abzusichern. Dafür seien sie ein schwaches Instrument.
Patientensicherheit Schweiz hat nun mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für die Spitäler in der Schweiz eine Empfehlung zur sicheren Doppelkontrolle und anderen Checks bei der Hochrisiko-Medikation entwickelt.
Die 9 praktischen Tipps sollen helfen, dass die Kontrollen wirksamer werden. Zum Beispiel: «Erstellen Sie eine Richtlinie mit einer klaren Beschreibung des konkreten Kontrollvorgehens und klaren Vorgaben zu den zu kontrollierenden Items für die jeweilige Kontrolle. Überprüfen Sie regelmässig, ob Anpassungen nötig sind.»

Die Empfehlungen unter dem Titel «(Doppel-)Kontrolle von Hochrisiko-Medikation: eine Empfehlung für Schweizer Spitäler» ist in Deutsch, Französisch und Italienisch als Schriftenreihe Nr.10 bei Patientensicherheit Schweiz erschienen und kann dort heruntergeladen werden: Doppelkontrolle
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Diese Studien könnten demnächst die Medizin verändern

Experten kürten für das Fachmagazin «Nature Medicine» jene klinischen Studien, die demnächst die Landschaft neu prägen könnten – darunter ein Projekt von Novartis.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Kispi Zürich: «Finanzlage weiterhin kritisch»

Die Kantonsregierung unterstützt das Kinderspital Zürich mit weiteren 25 Millionen Franken und verstärkt die Aufsicht durch eine Vertretung im Stiftungsrat.

image

Spitalzentrum Biel: Mehr Lohn und zwei Frei-Tage

Das SZB zeigt sich spendabel: Es erhöhe die Löhne mehr als alle anderen Spitäler und Kliniken im Kanton Bern, rühmt es sich.

image

Herzpatienten frieren - Insel bietet Decken und Tee

Die Zugluft im neuen Hauptgebäude des Inselspitals ist so kalt, dass die Patienten Decken brauchen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.