Das Spital Brig-Glis stehe völlig am falschen Ort: Mit diesem Argument stellt sich der ehemalige SP-Präsident und Briger Hotelier Peter Bodenmann gegen den geplanten Umbau des Spitals.
Gegen das Projekt seien bei der Kantonalen Baukommission neun Einsprachen eingegangen, vermeldete der «Walliser Bote». Darunter auch jene Einsprache von Peter Bodenmann. Seine Forderung ist radikal: Er hält einen kompletten Neubau für die weitaus bessere Lösung.
Bei Rhone-Hochwasser besser geschützt
Aus seiner Sicht läge das Spital auf einem Areal westlich des Stützpunkts der Kantonspolizei und nördlich der Landi-Filiale viel besser. Dort könne auf einem aufgeschütteten Terrain gebaut werden. Bei Hochwasser der Rhone wäre der Spitalbetrieb nicht beeinträchtigt - im Gegensatz zum heutigen Standort.
Weil das Spital weiter weg vom Zentrum läge, sei auch der Verkehr und die Parkplatzsituation besser. Zudem müssten Helikopter nicht über die Wohngebiete von Brig und Glis anfliegen. Bei einem kompletten Neubau könnte zudem das bestehende Gebäude des Spitals umgenutzt werden.
Waeber-Kalbermatten: Neubau wäre mehr als doppelt so teuer
Angesprochen auf die Idee von Peter Bodenmann zeigte sich Staatsratspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten gegenüber dem «Walliser Boten» skeptisch: Ein Neubau sei wesentlich teurer als die Renovation des bisherigen Gebäudes, das mit einem Erweiterungsbau ergänzt würde.
Der Kanton Wallis hat für das Spitalprojekt rund 140 Millionen Franken vorgesehen. Nach diesem Umbau böte das Spital Brig-Glis 320 Betten. Anders würde die Rechnung bei einem Neubau lauten. Nach den Erfahrungen mit dem Neubau des Spitals Chablais-Riviera rechnet der Kanton pro Bett mit rund einer Million Franken.
Das würde bei einem Neubau in Brig-Glis 320 Millionen Franken ausmachen, was die ursprünglich geplanten Ausgaben mehr als verdoppeln würde. Esther Waeber-Kalbermatten ist deshalb überzeugt davon, dass ein Erweiterungsbau mit der Weiternutzung des Rundbaus die nachhaltigere Variante sei.
In diesem Projekt ist vorgesehen, dass die Patientenzimmer – aufgeteilt in 250 Doppel- und in 70 Einzelzimmer – im bisherigen Rundbau eingerichtet würden. Die Operationssäle und die Notfallaufnahme kämen in den Neubau.
Das Spital Wallis muss nun Stellung nehmen zu den Einsprachen, dann folgen Einspracheverhandlungen. Die Kantonale Baukommission entscheidet danach, ob sie das Baugesuch bewilligt oder ablehnt.