In der Schweiz kostet ein Covid-19-Test 119 Franken; in Deutschland dagegen vergütet die gesetzliche Krankenversicherung umgerechnet zwischen 46 und 54 Franken. Das schreibt der Beobachter in seiner am Donnerstag erschienenen Ausgabe. Damit bekommen Schweizer Labors mehr als doppelt so viel wie die deutschen. Der Unterschied wäre noch grösser, hätte nicht der Preisüberwacher sein Veto eingelegt.
Die 119 Franken setzen sich aus den 95 Franken für die Analyse und 24 Franken für die Abwicklung des Auftrags zusammen. Ursprünglich verlangten die Labors gar 180 Franken statt der nun vom Bundesrat bewilligten 95 Franken.
Grosse Preisunterschiede
Die grossen Preisunterschiede bei medizinischen Laboranalysen sind gemäss dem Branchenverband Santésuisse gang und gäbe. Ein kleiner Bluttest kostet hierzulande 17.10 Franken; in Deutschland dagegen weniger als 2 Franken. Die Bestimmung von Vitamin B12 kostet in der Schweiz 25 Franken, in Deutschland nur etwas über 7 Franken.
Ob sich daran etwas ändern wird? Mitte Dezember des letzten Jahres reichte CVP-Nationalrat Christian Lohr eine
Motion ein, in der er vom Bundesrat verlangt, die Preise der Laboranalysen zu Lasten der obligatorischen Krankenversicherung zu senken
(mehr auch hier). Sie hat grosse Chancen, umgesetzt zu werden. Der Bundesrat ist auf Seite des Motionärs und beantragt dem Parlament, die Motion anzunehmen.