Der wohl jüngste Klinikdirektor der Schweiz

Cédric Alfonso ist für 500 Mitarbeitende, 600 Ärzte und 135 Betten verantwortlich. Mit noch nicht einmal 30 Jahren ist er der neue Direktor der Privatklinik Générale-Beaulieu.

, 24. Februar 2016 um 11:00
image
image
Cédric Alfons heisst der neue Direktor der Générale-Beaulieu (Bild: PD)
Er könnte glatt als Praktikant der Rechtsabteilung durchgehen. So beschreibt ihn die Zeitung «Tribune de Genève». Seit rund einem Monat ist Cédric Alfonso der neue Generaldirektor der Privatklinik Générale-Beaulieu.
Was besonders hervorsticht: sein Alter. Mit 28 Jahren dürfte der Genfer der jüngste Klinikdirektor der Schweiz sein. 

Was ihn wirklich interessierte

Eigentlich sei er per Zufall ins Gesundheitswesen hineingerutscht, sagt der neue Klinikdirektor der Zeitung. Seine Mutter war Künstlerin und der Vater Banker. 
Nach einem Bachelor an der HEC in Lausanne startete Alfonso als Berater für das Gesundheitswesen. Studieren habe ihn gelangweilt. Und statt zum Beispiel Banker zu werden, interessierte sich der HEC-Absolvent vielmehr für den «menschlichen Aspekt». 
2013 startete er als Projektmanager bei der Genfer Privatklinik, danach war er dort Finanzchef und schliesslich wurde er zum Nachfolger von Philippe Cassegrain gewählt. 

Keine Fusion mit Swiss Medical Network

Cassegrain hatte die Klinik vor rund fünf Monaten verlassen – nach 22 Jahren im Haus. Anlass waren offenbar Fusionspläne. Générale-Beaulieu wollte und will die Unabhängigkeit bewahren. 
Die Klinik lehnte deshalb auch vor kurzem ein Übernahmeangebot der Spitalgruppe Swiss Medical Network – ehemals Genolier – ab. Cédric Alfonso: «Wir wollen selbständig bleiben». 

Das ist seine Lebensphilosophie

Obwohl sein Tagesrhythmus nun etwas anders als früher aussieht, findet Alfonso immer noch Zeit für den Ausgang mit Freunden. Da er weder verheiratet sei noch Kinder habe, könne er derzeit aber auch «Herz und Seele in die Arbeit investieren». 
«Ich habe keine Ahnung, was ich in fünf,  zehn oder fünfzehn Jahren machen werde». Vielleicht eine Bar am Strand führen, fügt er laut dem Bericht lachend hinzu. 
Seine Philosophie: «Ich glaube nicht, dass berufliche Leistung das wichtigste Element im Leben ist. Man muss Erfolg als Ganzes betrachten». 

  • 1987 in Lausanne geboren.
  • 2010 Abschluss Bachelor Accounting/Finance  an der HEC Lausanne 
  • 2010 Berater Newtone Associates 
  • 2012 Berater Spitäler und Gesundheitswesen bei Paianet
  • 2013 Eintritt in die Clinique Générale-Beaulieu als Projektmanager
  • 2014 Finanzchef der Klinik 
  • 2016 Ernennung zum Generaldirektor 

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.