Diese Heilmittel gibt es bald im Supermarkt

Ab Januar dürfen Supermärkte Kräutertees, Pflanzensalben und Hustentäfeli verkaufen, die es zuvor nur mit Beratung in der Drogerie gab.

, 5. Dezember 2018 um 14:44
image
  • apotheken
  • swissmedic
  • heilmittelgesetz
  • medikamente
Spitzwegerich, Schafgarben und Tausengüldenkraut: Solche Tees, etliche Pflanzensalben, Heilerde, aber auch Merfen dürfen ab Januar auch im Supermarkt verkauft werden. Damit will Swissmedic den Zugang zur Selbstmedikation erleichtern.
Bei der Auswahl begutachtete das Schweizer Heilmittelinstitut 540 der fast 1'800 Arzneimittel der Kategorie D, die bisher nur in Drogerien mit Fachberatung verkauft werden durften.
Homöpathisches und Anthroposophisches weiterhin nur mit Beratung
Nur gerade rund 100 Heilmittel teilt Swissmedic nun aber tatsächlich auch in die Kategorie Selbstbedienung um. Weiterhin nur mit Fachberatung gibt es zum Beispiel homöopathische und anthroposophische Medikamente.
Solche Heilmittel seien Teil eines ganzheitlichen Therapien-Konzeptes. Deshalb sollten auch  entsprechend ausgebildete Fachperson den Kunden erklären, ob die Anwendung zweckmässig ist, kam Swissmedic zum Schluss.
550 Heilmittel neu auch in der Drogerie
Eine weitere Folge der Gesetzesrevision ist, dass die bisherige Abgabekategorie C, die eine Beratung durch Medizinalpersonen voraussetzt, abgeschafft wird. Das bedeutet, dass etwa 550 Medikamente neu auch in Drogerien erhältlich sind. Die restlichen Arzneien der Gruppe C wurden der Kategorie B zugeschlagen, die nur in Apotheken oder direkt bei Ärzten erhältlich ist.
  • Die Liste der Heilmittel, die es neu auch in Selbstbedienung gibt, ist hier zu finden.
  • Die Liste der Heilmittel, die neu auch in Drogerien erhältlich ist, ist hier zu finden.
Nur noch A, B, D und E
Mit Inkrafttreten des neuen Heilmittelrechts gibt es ab Januar 2019 neu nur noch vier statt fünf Abgabekategorien:
  • A (Einmalige Abgabe auf ärztliche oder tierärztliche Verschreibung)
  • B (Abgabe auf ärztliche oder tierärztliche Verschreibung; Apothekerinnen und Apotheker können bestimmte Arzneimittel der Abgabekategorie B ohne ärztliche Verschreibung abgeben),
  • D (Abgabe nach Fachberatung durch medizinische Fachpersonen)
  • E (Abgabe ohne Fachberatung)
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bürokratie-Fiasko beim Zugang zu Medikamenten

Eine internationale Studie zeigt: Bürokratie ist in der Schweizer Gesundheitsversorgung ein grosses Problem. Gleichzeitig erschweren veraltete Prozesse den Zugang zu innovativen Medikamenten. Lösungen lägen auf dem Tisch – doch die Politik droht, die Situation noch zu verschlimmern.

image

EU gibt Novartis grünes Licht für Kisquali gegen Brustkrebs im Frühstadium

Der Wirkstoff Ribociclib soll insbesondere Patientinnen helfen, bei denen das Risiko besteht, dass sie einen Rückfall erleiden.

image

Antibiotika-Therapie: In Praxen und Kliniken immer noch suboptimal

In Baden-Württemberg erforschte man den Antibiotika-Einsatz in zehn Spitälern. Heraus kam ein halbes Dutzend heikler Punkte.

image

In Bern steht die Selbstdispensation wieder zur Debatte

Der jahrelange Konflikt zwischen Apothekern und Ärzten könnte in eine neue Runde gehen: Eine kantonale Motion fordert, dass künftig alle Arztpraxen Medikamente verkaufen dürfen.

image

Impfen in der Apotheke: Auch in Zürich wird mehr möglich

Damit erlauben bald acht Kantone alle Impfplan-Impfungen durch Apotheker.

image

HUG: Ein Pharmamobil für mehr Arzneimittel-Wissen

Das Schulungsprogramm des Genfer Universitätsspitals bringt Informationen rund um Arzneimittel in Schulen, Gesundheitsinstitutionen und zu Patienten.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.