Der Verwaltungsrat der Freiburger Kantonsspitalgruppe HFR hat ein Budget verabschiedet, das für 2017 einen Verlust von 7,9 Millionen Franken vorsieht.
Verantwortlich dafür sei vor allem ein Anstieg der Betriebskosten: Das Gesetz über das Staatspersonal führe zu Mehrkosten im Personalbereich. So müssen die Arbeitgeberbeiträge für die Pensionskasse erhöht werden. Zudem gibt es bei den Freiburger Staatsangestellten ab 2017 eine zusätzliche Gehaltsstufe. Hinzu komme «die nötige Renovation bestimmter Infrastrukturen».
Auf der anderen Seite,
so die Mitteilung aus Freiburg, würden Senkungen bei den stationären Tarifen die Lage zusätzlich verschärfen. Konkret erwartet der Verwaltungsrat, dass die Erträge aus dem ambulanten und stationären Bereich zwar leicht ansteigen – doch der Tarifeffekt dürfte das wieder zunichte machen. Die Baserate der HFR-Gruppe liegt bei 9850 Franken.
Weniger vom Staat
Kommt hinzu, dass das Freiburger Spital nächstes Jahr vom Staat weniger Geld für gemeinwirtschaftliche Leistungen und andere Spezialaufgaben erhalten wird.
Das Budget sieht einen Gesamtaufwand von 486,1 Millionen Franken vor. Zum Vergleich: 2015 hatte das HFR einen Betriebsaufwand von 447 Millionen. Der Betriebsgewinn erreichte 21,1 Millionen, wobei nach Abzug des Finanzierungsüberschusses an den Kanton ein Defizit von gut 2 Millionen Franken verblieb.
«Schwierig zu bewältigen»
Der Verwaltungsrat stellt «mit Beunruhigung fest, dass die Situation mit den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen schwierig zu bewältigen sein wird. Der Betrag, der für die neuen Stellen – mehrheitlich in der Pflege – gesprochen wurde, deckt sich zu 80 Prozent selbst, der Rest muss über Einsparungen und Effizienzgewinne finanziert werden.»
In Neuenburg erklärt man die roten Zahlen aber nicht mit steigenden Kosten: Diese sollen stabil bleiben. Vielmehr erwartet das HNE Probleme bei den Einnahmen. So könne der Case-Mix-Index nicht im gewünschten Ausmass erhöht werden (und damit die Einnahmen pro Patient). Denn der Abgang mehrerer spezialisierter Chirurgen im laufenden Jahr habe dazu geführt, dass der CMI «de manière significative» gesunken sei.
Hinzu kommt die bekannte Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen mit entsprechend tieferen Einnahme-Möglichkeiten.