Im Spital arbeiten Ärzte weit länger als in der Praxis

47 Stunden pro Woche arbeiten Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz durchschnittlich. Allerdings sind deren Pensen im Spital deutlich grösser als in den Praxen.

, 24. März 2021 um 16:35
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Ärztinnen und Ärzte arbeiten im Durchschnitt 8,5 Halbtage pro Woche, also 47 Stunden: Das zeigt die neuste Statistik der Ärzteverbindung FMH. Schaut man genauer hin, zeigen sich grosse Unterschiede: So haben Ärzte in Spitälern ein Arbeitspensum von 100 Prozent, Ärztinnen in Spitälern hingegen «nur» 89 Prozent.

In der Praxis weniger Stress

Weit weniger grosse Pensen haben Ärztinnen und Ärzte in Praxen: Frauen arbeiten dort durchschnittlich zu 69 Prozent, Männer zu 87 Prozent. Das heisst: Praxis-Ärzte arbeiten weniger als Spital-Ärztinnen.
Dies, obwohl Frauen generell kleinere Pensen haben. Sie arbeiten im Mittel an 7,7 Halbtagen, Männer hingegen an 9 Halbtagen.  

Männer reduzierten in den letzten zehn Jahren

Generell zeigt sich, dass die Männer in den letzten zehn Jahren ihr Arbeitspensum eher reduziert haben, die Frauen jedoch nicht. Spezialärzte arbeiten zum Beispiel nicht wie vor zehn Jahren noch an 9 Halbtagen pro Woche, sondern nur noch an 8,6 Halbtagen.
Im Jahr 2020 waren in der Schweiz ingesamt 38 502 Ärztinnen und Ärzte berufstätig, nämlich 17 000 Frauen und 21 000 Männer. In der Chirurgie arbeiten überdurchschnittlich viele Ärzte, in der Gynäkologie und Geburtshilfe sind es überdurchschnittlich viele Ärztinnen.

Ältere in der Praxis, Jüngere am Spital

Das Durchschnittsalter der Ärztinnen liegt bei 46 Jahren, jenes der Ärzte bei 53 Jahren. In Praxen ist die Ärzteschaft durchschnittlich gut zehn Jahre älter als in den Spitälern, nämlich 55-jährig gegenüber 44-jährig. Der Altersunterschied ist laut FMH hauptsächlich auf die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte zurückzuführen, die sich in den Spitälern weiterbilden.
Eine weitere deutlich Zahl in der Ärztestatistik ist der zunehmende Anteil an Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland: Er beträgt mittlerweile 37 Prozent. Über die Hälfte davon kommt aus Deutschland – gefolgt von Italien, Frankreich und Österreich. 
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