Insel Gruppe: Protest des Pflegepersonals wirkt

Der Bereich Pflege/MTT ist nun doch in der neuen Konzernleitung vertreten. Da es bloss eine Übergangslösung ist, setzt das Personal den Widerstand vorläufig fort.

, 20. Juni 2017 um 12:16
image
  • insel gruppe
  • spital
In der Insel Gruppe wird ab 1. Juli die bisherige Geschäftsleitung durch eine Konzernleitung ersetzt. Ursprünglich war geplant, der Abteilung Pflege keine eigene Vertretung zu geben. Das Pflegepersonal sollte dem interdisziplinären Kernbereich Medizin angehören, mithin durch einen Arzt vertreten sein. 
Beim Pflegepersonal machte sich Frust und Empörung breit, es kam zu Protesten und einer Petition. Der Berufsverband SBK, Personalverbände und auch Ärzte forderten die Verantwortlichen der Insel Gruppe auf, eine eigenständige Vertretung der Direktion Pflege/MTT in der Konzernleitung sicherzustellen. Noch am 19. Juni wurden vor dem Inselspital Unterschriften gesammelt.  
Lange hielten die Verantwortlichen an ihren Plänen fest, doch nun hat sich das Pflegepersonal zumindest vorläufig durchgesetzt. Der Bereich Pflege/MTT ist im neuen Führungsteam durch Ulrich von Allmen vertreten, den bisherigen Leiter des Bereichs. Dies teilt die Insel Gruppe mit.
Die Konzernleitung setzt sich neu wie folgt zusammen:

  • Holger Baumann, Vorsitzender
  • Urs Mosimann, Medizinischer Direktor Insel Gruppe
  • Martin Fiedler, Ärztlicher Direktor des Inselspitals
  • Ulrich von Allmen, Direktor Pflege/MTT
  • Matthias Gugger, Direktor Lehre und Forschung
  • Uwe Simon, Dekan der Medizinischen Fakultät
  • Stefan Janz, Direktor Management Services
  • Martin Graf, Direktor Technologie ad interim

Nur Übergangslösung

Die Zusammensetzung der Konzernleitung ist allerdings nur provisorisch und gilt «bis auf weiteres». Die Insel Gruppe wollte dies auf Anfrage bislang nicht konkretisieren. 
Laut Cornelia Klüver vom Berufsverband SBK gilt die Übergangslösung lediglich ein paar Monate. Der definitive Entscheid über den Verbleib des Bereichs in der Konzernleitung soll zwischen Oktober und Dezember fallen. Bis dann müsse die Pflege nachweisen, warum sie in der Konzernleitung bleiben soll. 
«Wir begrüssen die Lösung, sind aber auch vorsichtig», sagt Klüver. Die Unterschriftensammlung für die Petition werde denn auch weitergeführt. «Wir hören erst mit dem Widerstand auf, wenn wir die feste Zusage über den Verbleib der Pflege in der Konzernleitung haben, und zwar über die Pensionierung von Herrn von Allmen hinaus», so Klüver. Ulrich von Allmen ist 61 Jahre alt.  

Weitere Spitzenkader


Bernhard Leu


Die Unterstützungsfunktionen bilden ab 1. Juli einen eigenen Bereich, der Immobilien, Hotellerie, Facility Services, Consulting und Beteiligungen umfasst. An der Spitze stehen Gerold Bolinger und Markus Lüdi als Co-Geschäftsführer. Sie übernehmen auch die Leitung der Inselspital-Stiftung und der Spital Netz Immobilien AG.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.