Mit Nestlé-Mitteln gegen Muskelbeschwerden

Der Schweizer Nahrungsmittelriese investiert 42 Millionen Franken in ein amerikanisches Biotechnologie-Unternehmen. Worum geht es?

, 23. Februar 2016 um 17:29
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Dass Nestlé eine grosse Zukunft in der Gesundheits-Nahrung sieht, ist bekannt. Wie sehr der Nescafé-Konzern damit in eigentliche therapeutische Felder vorstösst, zeigt wieder eine Mitteilung von heute. Danach steigt Nestlé mit 42,5 Millionen Dollar bei Pronutria Biosciences ein.
Das Biotech-Unternehmen in Cambridge, Massachusetts, entwickelt ein Produkt namens Pronutrein, welches Ungleichgewichte im Aminosäuren-Haushalt steuern will. Dahinter steht, dass ein Mangel an Aminosäuren bekanntlich diverse gesundheitliche Folgen haben kann, etwa erhöhte Infektions-Anfälligkeit, Leistungsabfall, Leberkrankheiten, Gelenk- oder Muskelbeschwerden.

«Paradigmen-wechselnde Erkenntnisse»

Hier, bei diesen Grundbausteinen unserer Proteine, sieht Nestlé Health Science – so der Name der zuständigen Division – ein gewaltiges Entwicklungspotential. Die 42 Millionen Franken aus Vevey sollen bei Pronutria dazu dienen, die klinische Entwicklung ihrer oral einzunehmenden Wirkstoffe voranzutreiben. Aktuell geht es um ein Health-Nahrungsmittel, das bei Muskelbeschwerden eingesetzt werden soll.
Pronutria kombiniere «paradigmen-wechselnde Erkenntnisse und neue klinische Ansätze, um damit Bedingungen anzugehen, die hohe Gesundheitskosten verursachen», erklärte der CEO von Nestlé Health Science, Greg Bahar, zum Engagement in den USA. Und auf der anderen Seite erklärt Robert Connelly, der Chef von Pronutria: «Unsere Forschung hat gezeigt, dass eine Fehlregulation bei den Aminosäuren zahlreiche ernsthafte Beschwerden verursachen oder zur Auslösung bringen kann. Es besteht das Potential, dass diese Krankheiten eingedämmt oder rückgängig gemacht werden können durch Pronutrein-Proteine, welche ein spezifisches Profil von regenerativen Aminosäuren fördern.»

«Hottest healthcare startup»

Das Unternehmen aus Cambridge war 2011 gegründet worden; im vergangenen Dezember wählte das Wirtschaftmagazin «Forbes» Pronutria zum «hottest healthcare startup» des Jahres 2015.
Der Gesundheitsbereich, so der Plan von Nestlé, soll dereinst mindestens 10 Milliarden Franken zum Konzern-Umsatz beitragen. Vor ziemlich genau einem Jahr übernahm der Nahrungsmittelkonzern für 65 Millionen Seres Health Inc. – ebenfalls in Massachusetts –, ein Biotech-Unternehmen, das die Mikroorganismen im menschlichen Körper gesundheitlich optimieren will.
Zur Mitteilung von Nestlé: «Nestlé Health Science Invests in Protein Technology Pioneer Pronutria Biosciences»
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