Bildung, Forschung, Innovationskraft, Technologie – die Voraussetzungen für ein fortschrittliches Gesundheitssystem sind in der Schweiz gegeben. Eigentlich. Denn, Silodenken, starre Strukturen und veraltete Prozesse verhindern nicht selten den Austausch zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Die Folge: wertvolles Potential kann nicht vollständig ausgeschöpft werden. «Unser Gesundheitssystem ist absolut nicht fortschrittlich. Viele Fragen bezüglich Regulatorien sind nicht geklärt oder so ausgestaltet, dass es für Startups enorm schwierig ist, Fuss zu fassen. Gleichzeitig zeigt sich eine eher restriktive Haltung, insbesondere auch von grossen Teilen der Ärzteschaft, gegenüber digitalen Innovationen und Geschäftsmodellen», betont Gieri Cathomas, Initiator und Präsident des Vereins Swiss Healthcare Startups. Für ihn war das denn ein Hauptgrund, das Projekt «Smarter Healthcare» ins Leben zu rufen. «Ich bin überzeugt, dass das Schweizer Gesundheitswesen einen neutralen, breit vernetzten und interessenunabhängigen Akteur braucht, um weiterzukommen.»
Über Swiss Healthcare Startups
Der Verein Swiss Healthcare Startups unterstützt Ideen und Visionen von Jungunternehmen im schweizerischen Gesundheitswesen. Der Austausch zwischen den Healthcare Startups und der Industrie ist von zentraler Bedeutung. Im Fokus steht dabei vorwiegend die Förderung und Entwicklung guter Rahmenbedingungen für die Startups. Der Verein Swiss Healthcare Startups setzt sich aus Unternehmern, Führungspersonen und Influencern der Szene zusammen. Weitere Informationen:
www.swisshealthcarestartups.com «Wir dürfen den Anschluss nicht verpassen!»
Das Projekt «Smarter Healthcare» hat sich nun zum Ziel gesetzt, diese Blockaden im Gesundheitssystem zu lösen. Dazu Gieri Cathomas: «Es gilt, digitale Innovation im Gesundheitsbereich gesamtschweizerisch zu identifizieren und voranzutreiben.» Gelingen soll dies, indem erfolgsversprechende und innovationsgetriebene Startups im Bereich Digital Health schweizweit identifiziert und in ihrer Marktfähigkeit gefördert werden. «Gleichzeitig sollen die Startups nach Möglichkeit national und international verankert werden», betont Cathomas. Dabei nimmt das Projekt eine vermittelnde Rolle ein und ist unabhängiger Ansprechpartner, sowohl im digitalen Bereich, etwa mit einer Startup-Map, wie auch an regelmässigen Netzwerkveranstaltungen.
Unterstützung von Engagement Migros
Initiiert wird das Projekt von einer Gruppe von Unternehmern, die bereits im Verein "Swiss Healthcare Startups" Aufbauarbeit in diesem Feld geleistet haben. Finanzielle Unterstützung erhalten sie seit kurzem von Engagement Migros. «Für uns hat seit dem 1. April 2019 eine neue Zeitrechnung begonnen. Erreichen wir unsere Ziele, werden wir nun für die kommenden drei Jahre gefördert. Ab Ende der Partnerschaft möchten wir finanziell unabhängig funktionieren können». Dabei ist der Verein eine non-Profit Organisation, die sich finanziell nicht an Startups beteiligt. «Wir sind da, um das Ökosystem vorwärts zu bringen. Denn es muss sich etwas tun im Schweizer Gesundheitswesen, damit wir den Anschluss nicht verpassen!»
Über Engagement Migros
Der Förderfonds Engagement Migros ermöglicht Pionierprojekte im gesellschaftlichen Wandel, die neue Wege beschreiten und zukunftsgerichtete Lösungen erproben. Der wirkungsorientierte Förderansatz verbindet finanzielle Unterstützung mit Coaching-artigen Leistungen im Pionierlab. Engagement Migros wird von den Unternehmen der Migros-Gruppe mit jährlich circa zehn Millionen Franken ermöglicht und ergänzt seit 2012 das Migros-Kulturprozent. Im Engagement für Smarter Healthcare sieht Stefan Schöbi, Leiter Engagement Migros, eine grosse Chance für das Schweizer Gesundheitssystem: «Ich bin überzeugt, dass die entstandene Bewegung den nötigen Schub bekommt, um ein intelligentes und gut eingespieltes Ökosystem für die Gesundheitsbranche zu schaffen, das über die Schweiz hinaus geht.»