Eine neue Studie,
veröffentlicht im Fachjournal Science Direct und durchgeführt von Forschenden der Texas A&M Universität, zeigt auf, wie Ärzte durch gezielte Kommunikation die psychische Belastung schwerkranker Patienten verringern können.
Angesichts der schnellen Fortschritte bei der Behandlung von Krankheiten wie fortgeschrittener Herzinsuffizienz, Krebs und Lungenerkrankungen im Endstadium sei ein einfühlsamer, ehrlicher Dialog mit den Patienten zu einer noch grösseren klinischen Herausforderung geworden, heisst es in der Studie.
«Wir glauben, dass bestimmte Wörter von Klinikern bei diesen schwierigen Begegnungen einfach nicht verwendet werden sollten», so die Pulmologen und Kardiologen hinter der Studie. Solche «Never Words» sind einzelne Begriffe (oder Phrasen), die nicht nur keinen Nutzen haben, sondern auch emotionalen Schaden verursachen und Machtunterschiede in bestimmten klinischen Kontexten betonen können.
1. «Wir können nichts anderes tun.» Alternative: «Die Therapie konnte die Krankheit nicht stoppen, aber wir können uns auf Massnahmen zur Verbesserung der Symptome und Lebensqualität konzentrieren.» ➡️ Auch bei unheilbaren Krankheiten sollten Ärztinnen und Ärzte das Gefühl vermitteln, den Patienten weiterhin bestmöglich zu unterstützen.
2. «Es wird der erkrankten Person nicht besser gehen». Alternative: «Ich mache mir Sorgen, dass es dem Patienten nicht besser geht.» ➡️ Statt nüchterner Prognosen ist es oft hilfreicher, Besorgnis auszudrücken.
3. «Sollen wir alles versuchen?» Alternative: «Lassen Sie uns die verfügbaren Möglichkeiten besprechen, falls sich die Situation verschärft.» ➡️ Suggestivfragen führen häufig zu Missverständnissen; stattdessen sollte zum offenen Dialog eingeladen werden.
4. «Alles wird gut!» oder «Machen Sie sich keine Sorgen.» Alternative: «Ich bin hier, um Sie während des gesamten Prozesses zu unterstützen.» ➡️ Positive Unterstützung ist wichtig, sollte jedoch ehrlich und realistisch sein.
5. Wörter wie «Kampf» oder «Schlacht» vermeiden. Alternative: «Wir werden gemeinsam dieser schweren Krankheit entgegentreten.» ➡️ Der Eindruck, dass eine Erkrankung durch Willenskraft überwunden werden kann, mag Schuldgefühle erzeugen und sollte vermieden werden.
6. «Warum haben Sie so lange gewartet, bevor Sie zu uns gekommen sind?» Alternative: «Ich bin froh, dass Sie zu uns gekommen sind.» ➡️ Schuldzuweisungen erhöhen die Belastung und bieten keinen Mehrwert. Positiv formulierte Begrüssungen sind wertschätzender.
7. «Was haben die anderen Ärzte gesagt?» Alternative: «Ich freue mich, dass Sie für eine Zweitmeinung zu mir gekommen sind. Lassen Sie uns überlegen, wie wir weiter vorgehen können.» ➡️ Bei Zweitmeinungen sollte auf abwertende Kommentare zu anderen Fachpersonen verzichtet werden, um ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen.