Swissmedic wird Teil der EU-Medikamenten-Initiative

Swissmedic schliesst sich der EU-Medikamenten-Initiative an. Das Ziel ist eine schnellere und transparentere Zulassung von Arzneimitteln.

, 3. August 2023 um 09:33
image
Swissmedic-Teilnahme an «OPEN» Initiative der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). | Swissmedic
Wie Swissmedic in einer Mitteilung schreibt, wird sie Teil der Medikamenten-Initiative von EMA, der Arzneimittelagentur der EU. Diese lanciert eine Initiative zur verstärkten Zusammenarbeit mit internationalen Partnerbehörden. Durch die internationale Kooperation soll die Zulassung von Arzneimitteln schneller und transparenter werden. Swissmedic habe bereits in der Pilotphase dieser Initiative während der Covid-19-Pandemie erste Erfahrungen sammeln können.
Neben den australischen und der schweizerischen Zulassungsstellen sind auch die brasilianischen, kanadischen und japanischen Arzneimittelbehörden sowie die Weltgesundheitsorganisation der EMA-Initiative angeschlossen.

Ausdehung auf weitere Medikamentengruppen

Die Initiative soll nun auf weitere Medikamentengruppen ausgedehnt werden. Laut Swissmedic decke die Initiative neu Arzneimittel unter dem «PRIME» Programm (Priority Medicines Scheme) ab sowie andere Arzneimittel mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf, Arzneimittel zur Behandlung der antimikrobiellen Resistenz (Antibiotika) sowie Arzneimittel, die bei Bedrohung der öffentlichen Gesundheit eingesetzt werden.

Nicht aufgenommen: neuartige Therapien

Nicht in die Kooperation aufgenommen wurden gemäss der EU-Definition Arzneimittel für neuartige Therapien. Das erste Medikament, das im Rahmen der neuen Zusammenarbeit geprüft wird, ist ein mRNA-Impfstoff gegen das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV).

Zulassungsgesuch für die RSV-Impfung

Die RSV-Infektion ist die bei weitem häufigste untere Atemwegsinfektion bei Säuglingen und Kleinkindern und führt jährlich zu rund 1000 Spitaleinweisungen. Das Pharmaunternehmen Moderna hat bei der EMA, Swissmedic und der australischen Arzneimittelbehörde Therapeutic Goods Administration nun ein Zulassungsgesuch für die RSV-Impfung eingereicht.
  • Mehr zur «OPEN» Initiative: Opening procedures at EMA to non-EU authorities (OPEN) initiative

  • medikamente
  • swissmedic
  • innovationen
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Mehr als die Hälfte der Medikamente war zu teuer

Nach der diesjährigen Arzneimittelüberprüfung des BAG sinken die Listenpreise von 300 Produkten.

image

Apothekerverband darf sich nicht über Santésuisse beschweren

Santésuisse darf behaupten, dass sich Apotheken mit Medikamenten-Teilpackungen «die Kassen füllen».

image

Swissmedic: Neues Mitglied im Expertengremium

Es ist Christian Kamm, Co-Chefarzt und Leiter der stationären Neurologie des Luzerner Kantonsspitals.

image

Packungsgrössen und Milliardenverluste: Die endlose Debatte um Medikamentenabfall

Die Gesundheitskommission des Ständerats hat an ihrer Sitzung zwei Motionen gutgeheissen, die der Medikamentenverschwendung Einhalt gebieten soll. Es ist der x-te Anlauf.

image

Novartis: Weko sieht keinen Missbrauch mit Sperrpatent

Die Hausdurchsuchung bei Novartis vor zwei Jahren hat keine Folgen: Der Pharmakonzern habe nichts Illegales gemacht, teilt die Wettbewerbskommission mit.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Pharma: Es braucht einen Ruck – und mehrere Kompromisse

Derzeit berät das Parlament über eine Reihe von Fragen, die für unsere Medikamentenversorgung entscheidend werden.

Vom gleichen Autor

image

Susanne Stallkamp wird neue CEO der NSN Medical

Zugleich wird sie auch Geschäftsführerin der Limmatklinik. Stallkamp war im September überraschend als CEO der Gesundheitsversorgung Oberengadin zurückgetreten.

image

Kispi-Mediziner neu an der Spitze des SPHN

Matthias Baumgartner übernimmt 2025 den Vorsitz des Swiss Personalized Health Network und tritt damit die Nachfolge von Urs Frey an.

image

20 Prozent mehr Organtransplantationen

661 Patienten wurden 2023 für eine Organtransplantation hospitalisiert. Die deutliche Steigerung erklärt sich nicht mit dem Organgesetz.