Das Universitätsspital Zürich wird die wöchentliche Soll-Arbeitszeit für die Assistenzärzte über die kommenden vier Jahre schrittweise auf 46 Stunden senken. Am Ende sollen die USZ-Assistenzärztinnen und -ärzte jeweils 42 Stunden klinische Tätigkeit leisten plus 4 Stunden strukturierte Weiterbildung erhalten.
Darauf einigten sich das USZ und der VSAO Zürich. In einem ersten Schritt wird die Norm-Arbeitszeit von heute 50 auf 45+4 gesenkt; dies gilt ab Januar 2025. Danach wird die klinische Arbeitszeit über drei Jahre um jeweils eine Stunde reduziert. Das USZ hat diese Lösung in seinem Personalreglement rechtsverbindlich festgeschrieben.
Die Intensivmedizin des Unispitals hatte das Modell 42+4 bereits 2022 in einem Pilotversuch getestet, 2023 wurde es dann dauerhaft eingeführt. Der Wechsel trug offenbar dazu bei, dass das Institut keine Probleme mehr hat,
Assistenzärzte zu gewinnen.
Nächstes Ziel: Weniger Administration
Im Hintergrund steht auch, dass der Verband VSAO Zürich den GAV mit den kantonalen Spitälern auf Ende 2023 gekündigt hatte – und dass er seither sein Modell «42+2» mit viel Engagement durchzusetzen versucht. Inzwischen haben die Chirurgie des Spitals Uster, drei Kliniken des Stadtspitals Zürich und die Psychiatrie-Institution IPW im Raum Winterthur das Modell eingeführt beziehungsweise einzuführen beschlossen.
«Das USZ und der VSAO Zürich sind mit der Lösung zufrieden», heisst es jetzt in der gemeinsamen Mitteilung: «Insbesondere auch deshalb, weil Kliniken, welche die Arbeitszeit schneller senken wollen bzw. die Effizienzziele schneller erreichen, seitens USZ unterstützt werden.» Ein grosses Anliegen von beiden Seiten sei dabei die Einhaltung und die Qualität der nun vorgeschriebenen vier Stunden Weiterbildung pro Woche.
Auch soll der administrative Aufwand deutlich reduziert werden, bekunden VSAO und USZ.