Freiburg versagt seinem Spital 40-Millionen-Geschenk

Das finanziell angeschlagene Freiburger Kantonsspital bekommt zwar Geld vom Staat – aber es muss alles zurückzahlen.

, 7. Februar 2024 um 07:28
image
Das Freiburger Spital (HFR): Es schreibt seit Jahren Defizite und wird immer mehr zum finanzielen Notfall. | HFR
Der Grosse Rat des Kantons Freiburg hat beschlossen, dem Freiburger Spital (HFR) keine 40 Millionen Franken zu schenken. Das Spital bekommt nun bloss ein zinsloses Darlehen von 70 Millionen sowie eine Bürgschaft für eine Anleihe von 105 Millionen Franken, also insgesamt 175 Millionen Franken.
Eigentlich hatte sich das HFR-Management erhofft, für die regionalen Gesundheitszentren und das neue Klinikinformationssystem einen Beitrag zu erhalten, den es nicht hätte zurückzahlen müssen.
Sowohl SVP- als auch SP-Mitglieder hätten das laut den «Freiburger Nachrichten» befürwortet. Sie wollten nicht, dass das sowieso schon überschuldete Spital die ganze Last der Investitionen tragen muss. Deshalb planten sie, dem Spital ein echtes Heilmittel und nicht nur ein Pflaster zu geben.

Es gibt keine Subventionen

Doch das wollten die Mitte-Partei und die FDP nicht. Es sei nicht Aufgabe des Parlaments und der Regierung, das Spital zusätzlich zu subventionieren. Das Freiburger Kantonsspital schreibt seit Jahren rote Zahlen.
Mit dem Darlehen des Kantons zahlt das HFR die Planung für ein neues Kantonsspital. Mit der Anleihe will es weitere Investitionen in den Betrieb decken. Im Juni wird sich auch das Stimmvolk zur Finanzhilfe äussern können.
  • spital
  • freiburger spital
  • hfr
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

image
Die Schlagzeile des Monats

Spitäler: Entweder Teuerungsausgleich oder Steuergelder

In unserer Video-Kolumne befragen wir Branchenprofis zu aktuellen Fragen. Diesmal: Daniel Heller, Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Baden und der Klinik Barmelweid.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.