Für Krebsoperationen am Enddarm reisen Patienten nach der Diagnosestellung im Spital Uster neu in die Klinik Hirslanden nach Zürich für die Operation. Die Nachbehandlungen und Nachsorgeuntersuchungen finden wieder in Uster statt.
Nur noch wenigen Spitäler erlaubt
Das ist die Reaktion auf einen Entscheid der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), der viele Spitäler aufgebracht hat. Die GDK will Eingriffe in der hochspezialisierten Medizin – darunter auch die Krebsoperationen am Enddarm –
auf wenige Standorte konzentrieren.
Die Zürcher Klinik Hirslanden führt die so genannten tiefen Rektumsoperationen seit Jahren durch und hat – im Gegensatz zu Uster – auch einen Leistungsauftrag für die nächsten sechs Jahre erhalten. Eine Zusammenarbeit mit den Kernteam-Chirurgen der Klinik Hirslanden sei erlaubt, schreibt das Spital Uster in seiner Mitteilung.
Schon erster Eingriff
Eine erste Operation fand bereits Ende September statt. Vital Schreiber, Chefarzt Chirurgie und Viszeralchirurgie am Spital Uster, ist neu akkreditierter Belegarzt an der Klinik Hirslanden und kann die komplexen Eingriffe am Enddarm in Zürich durchführen.
Andere Darmoperationen mache das Spital Uster weiterhin, betont das Spital. Alleine am Dickdarm seien es rund 100 Eingriffe jährlich.
Aarau geht juristisch vor
Auch das Kantonsspital Aarau (KSA) darf die tiefen Rektumsoperationen ab 2024 nicht mehr durchführen. Es erreicht die nötigen Mindestfallzahlen nicht, wie
Medinside hier berichtete. Im Gegensatz zu Uster akzeptiert das KSA diesen Entscheid nicht und will ihn juristisch anfechten.
Das KSA argumentiert, dass die Beurteilungsperiode, die zu diesem Entscheid geführt habe, bereits viele Jahre zurückliege und das heutige Team nicht betreffe.