Kanton Wallis präsentiert Plan gegen Personalmangel

Neue Ideen, Projekte und Lösungen sollen dem Fachkräftemangel in der ambulanten Gesundheitsversorgung im Kanton Wallis begegnen.

, 13. März 2023 um 07:00
image
Der Kanton Wallis strebt einen integrierten Versorgungsansatz an. | Symbolbild Unsplash
Im Auftrag der Walliser Regierung hat das Gesundheitsdepartement einen sogenannten «Masterplan» lanciert. Das Projekt hat zum Ziel, auf den Fachkräftemangel in der ambulanten Gesundheitsversorgung zu reagieren, will aber auch den Zugang zur Versorgung verbessern.
Entstanden ist ein mehrseitiges «Vorbereitungsdokument», verfasst vom Kantonsarztamt in Zusammenarbeit mit der Walliser Ärztegesellschaft, den Haus- und Kinderärzten und dem Spital Wallis. Das Papier ist eine Reaktion auf ein Postulat im Kantonsparlament, das die aktuelle herausfordernde Situation in der Grundversorgung thematisiert.

Schaffung mobiler Teams

Der Masterplan umfasst Lösungsansätze wie der Einsatz von Advanced Practice Nurses oder die Unterstützung durch pensionierte Ärzte, aber auch mehr Telemedizin oder die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Apothekern und Ärzten.
Genannt wird zudem die Schaffung mobiler Teams für eine spitalexterne Begleitung von Patienten, etwa in Bereichen wie Palliative Care oder Psychiatrie.
Zur Diskussion stehen ferner im Spital stationierte mobile Schnelleinsatz-Dienste oder ein Pilotprojekt für soziale Notfälle für Patienten, deren Probleme aktuell präklinisch von den Diensten für lebensbedrohliche Notfälle versorgt werden.

Gesamtgesundheitlichen Zentren

Nebst einer besseren Vernetzung, Koordination und Informationsübermittlung sieht der Masterplan darüber hinaus die Schaffung neuer Strukturen vor: Es fällt der Begriff Gemeindekrankenpflege, welche die ambulante Medizin ergänzen und damit das gesamte und gemeinschaftlich ausgerichtete Gesundheitssystem erfassen soll.
Als weitere Massnahmen sollen in diesem Zusammenhang gesamtgesundheitliche Zentren geschaffen werden, mit Leistungen wie Gynäkologie, (Kinder-)Psychiatrie, Orthopädie, Radiologie und Labor sowie Psychologie, Physiotherapie, Apotheke und Ernährungsberatung. Solche Einrichtungen sind gemäss Kanton auch für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiv.

Diese Rolle übernimmt der Kanton

Der vorgelegte Masterplan sei ein Dokument, das in den Nachfolgeversionen mit den laufenden Diskussionen ergänzt werden soll, teilt das Gesundheitsdepartement weiter mit. Unter der Leitung des Kantonsarztes Eric Masserey werden nun Projekte identifiziert, ausgearbeitet und ab Herbst 2023 umgesetzt.
Die Rolle des Kantons besteht unter anderem darin, die betreffenden Partner zusammenzubringen und die Rahmenbedingungen für die Arbeitsweise der Arztpraxen zu erleichtern, um dadurch generell neue Strukturen oder Projekte zu schaffen.

Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Neues Gesundheitszentrum in Rorschach

Die St. Galler Spitalgruppe Hoch Health Ostschweiz will hier eine zentrale Anlaufstelle für die Region schaffen.

image

Spital STS übernimmt Praxis in Thun

Die Frauenärztin-Thun AG wird Teil des Spitals Thun – unter der Leitung von Nadja Scheiwiller und Ingrid Zurbrügg.

image

Integriertes Wachstum: Medbase steigerte Umsatz und Gewinn

Während sich die Migros von zahlreichen Geschäftsfelder trennt, bleibt die Gesundheit ein wichtiger Pfeiler. Ihre Tochter Medbase erzielte 2024 einen deutlich höheren Umsatz – auch dank Zur Rose.

image

Keine weiteren Ausnahmen für ausländische Ärzte

Die strikten Zulassungsbeschränkungen sollen nicht aufgeweicht werden: Auch der Nationalrat sperrt sich mit klarer Mehrheit gegen flexiblere Lösungen.

image

Gratis abzugeben: Kinderarztpraxis

In Bayern steht eine voll ausgestattete Kinderarztpraxis leer – obwohl die Stadt Moosburg sie verschenkt.

image

Pedeus übernimmt die Datenbank für Kinderdosierungen

Eien Tochterfirma des Zürcher Kispis bietet einen Gratis-Zugang zu ihrer eigenen Dosierungs-Software.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.