Kantonsspital St. Gallen: Grünes Licht für Herzchirurgie

Drei Ostschweizer Kantone haben eine gemeinsame Spitalliste beschlossen. Die Thurklinik erhielt dabei keinen Leistungsauftrag.

, 22. März 2024 um 10:20
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Bald auch in St. Gallen: Herzchirurgische Operation am Partnerspital USZ  |  Bild: GD Kanton Zürich.
Die beiden Appenzell und und der Kanton St.Gallen haben gleichlautende Spitallisten für die Akutsomatik erlassen – zum ersten Mal. Insgesamt hatten Unternehmen für 26 Spitalstandorte eine Bewerbung für rund 1'100 Leistungsgruppen eingereicht. Die drei Kantonsregierungen nahmen schliesslich 23 Spitalstandorte für rund 650 Leistungsgruppen in die Spitallisten auf. Gegenüber den vorherigen Spitallisten bedeutet dies einen Rückgang um 73 erteilte Leistungsgruppen.
Nicht mehr verlängert wurde der Leistungsauftrag der Thurklinik – «mangels Versorgungsrelevanz», so die gemeinsame Erklärung der Kantone. Die Thurklinik ist eine Belegarztklinik in Uzwil, die sowohl ambulante Betreuung als auch stationäre Behandlungen anbietet. Ihre Fachbereiche umfassen unter anderem Gynäkologie, Urologie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, HNO oder Plastische Chirurgie.
Weiter wurde der Antrag der Berit Klinik Goldach auf Aufnahme in die Spitalliste abgewiesen: Es bestehe kein Bedarf für ein zusätzliches stationäres Angebot, so die Begründung.
Die Berit Klinik Wattwil aber verbleibt auf der Spitalliste mit einem Leistungsauftrag zur Führung eines Notfallzentrums mit Betten zur kurzstationären Behandlung von Notfallpatienten während höchstens zwei Nächten.
Das Spital Linth erfüllt – als einziger Bewerber – das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht. Deshalb wurde ihr gesamter Leistungsauftrag bis Ende 2027 befristet. Bis dahin muss die Wirtschaftlichkeit «in den Normbereich» verbessert werden.
Gesundheitspolitisch am heftigsten diskutiert wurde im Vorfeld der Antrag des Kantonsspital St.Gallen für den Bereich Herzchirurgie; dies im Rahmen einer Allianz mit dem USZ und dem Stadtspital Zürich Triemli. Die Kantonsregierungen haben nun grünes Licht erteilt – «um der Unterversorgung in der Ostschweiz entgegenzuwirken», so die Erklärung.
Die regionale Grundversorgung wird in diesem Konzept durch die Spitäler Grabs, Herisau, Linth, Wil, Walenstadt sowie durch die Klinik Stephanshorn sichergestellt. Das Kantonsspital St.Gallen nimmt für das Planungsgebiet die Zentrumsversorgung wahr.

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