Die seit Anfang Jahr angekündigte Tabelle mit den Behandlungskosten der Schweizer Spitäler wurde diese Woche veröffentlicht. Diese zeigt zum ersten Mal, wie viel eine stationäre Behandlung in einem Spital durchschnittlich kostet.
Die Liste (siehe unten) wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) erarbeitet.
Dabei gibt es – kaum überraschend –grosse Unterschiede. Das BAG schreibt, dass mit der Liste nun erstmals ein schweizweiter Vergleich der Kosten der Spitäler und Geburtshäuser möglich sei. Es ist allerdings schwierig, diese im Einzelfall miteinander zu vergleichen, wie Experten übereinstimmend erklären.
Hohe Kosten nicht zwingend Hinweis auf Ineffizienz
So weisen weder hohe Kosten zwingend auf eine tiefe Effizienz, noch tiefe Kosten zwingend auf eine hohe Effizienz hin. Spitäler, welche einen hohen Anteil an «nicht sachgerecht abgebildeten Leistungen» erbringen, weisen unter Umständen Fallkosten auf, welche nicht unbedingt auf eine hohe Effizienz schliessen lassen. Die Datengrundlage stammt aus dem Jahr 2018.
Die Fallkostenliste mit fast allen Spitälern könnte aber ein Mittel sein, um gegen unwirtschaftliche Spitäler vorzugehen, sagt Gesundheitsökonom Stefan Felder
gegenüber «10 vor 10» von SRF. «Es ist positiv, dass so Druck entsteht. Insofern ist zu erwarten, dass man jetzt sagt: die Defizite müssen weg – oder ein Spital muss schliessen.»
Link zur Tabelle:
Die Publikation dient laut BAG:
- als Orientierungshilfe für die Tarifbildung,
- den Kantonen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung der Spitalplanung durch die Kantone,
- den betroffenen Patientinnen und Patienten sowie zuweisenden Ärztinnen und Ärzten als Entscheidhilfe.