Bethesda-Spital: Eine politische und eine moralische Frage

Zwei Themen beschäftigen im Gefolge des Ausbaus der Bethesda-Frauenabteilung: die Kapazitätsfrage und die Frage nach den Abtreibungen.

, 4. Februar 2016 um 10:43
image
Seit dieser Woche ist am Bethesda-Spital in der Frauenabteilung auch das Team des Bruderholz-Spitals tätig.
Die Politikerin Heidi Mück zweifelt nun aber, ob die Kapazität des Bethesda-Spitals nach der Schliessung der Frauenklinik auf dem Bruderholz reicht. Die Grossrätin der Grünen hat dem Regierungsrat eine Interpellation vorgelegt, wie die «bz Basel» berichtet.

«Kein Einfluss auf die Art der Geburt»

Sie sieht unter anderem ein Problem, dass das Bethesda-Spital keine Risikogeburten betreue. Immerhin sei die Kaiserschnitt-Rate im Bethesda bei über 45 Prozent.
Gegenüber der «bz» erklärt die Medienstelle, dass man keinen Einfluss auf die Art der Geburten nehmen könne. Das sei ein Entscheid zwischen der werdenden Mutter und dem Belegarzt.

Strategischer Entscheid hängig

Eine andere Diskussion im Zusammenhang mit der erweiterten Frauenklinik im Bethesda-Spital – unabhängig der Interpellation – entsteht aus der heiklen Frage der Abtreibungen. 
Bisher führte das christliche Privatspital keine Abtreibungen durch. Das Spital gehört zur Stiftung Diakonat Bethesda, die der Evangelisch-Methodistischen Kirche nahesteht.
«Wir führen zurzeit auf strategischer Ebene intensive Diskussionen, ob unser Haus künftig auch Abtreibungen durchführen soll», sagte Spitaldirektor Thomas Rudin. Den Entscheid über die Abtreibungsfrage muss nun der Verwaltungsrat fällen.
Mehr:


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.