Ein Armband gegen Schwangerschaftsübelkeit

Die US-amerikanische Firma ReliefBand verspricht mit einem Gerät, Übelkeit bei Chemotherapie, Schwangerschaft oder Reisekrankheiten verschwinden zu lassen.

, 16. Dezember 2015 um 11:15
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Die Firma ReliefBand setzt dieses Gerät gegen Übelkeit ein (Bild: ReliefBand)
Es gibt sie zwar schon seit einiger Zeit auf dem Markt, solche Akupressur- oder Seekrankheitsbänder. Diese gelten offenbar insbesondere bei Seglern als Geheimtipp.
Die Firma ReliefBand will diese Bänder nun aber auf ein ganz neues Level bringen. Dazu hat sie kürzlich von einem Risikokapitalgeber rund 5 Millionen Franken erhalten.
Damit will die Firma ihr Produkt mit einer noch effektiveren Technologie weiterentwickeln. Für Anfang 2016 sei dann der Marktdurchbruch geplant, berichtet die US-Plattform «MedCityNews».

Was steckt dahinter?

Das Gerät, das wie eine Armbanduhr aussieht, funktioniert stark vereinfacht etwa so: Ein elektrischer Impuls stimuliert wie ein leichtes Kribbeln den Mediannerv an der Unterseite des Handgelenkes. 
Dieser im Fachjargon genannte Nerv bzw. «Nei-Kuan-Punkt» sendet dann offenbar dem Gehirn ein Signal, der die Gefühle von Übelkeit und Schwindel verschwinden lassen soll. 
Das ReliefBand verspricht somit nebenwirkungsfreie Linderung bei Übelkeit und Erbrechen, verursacht durch:

  • Chemotherapie
  • Schwangerschaft
  • Bewegungskrankheiten (Seekrankheit, Reisekrankheit etc.)
  • postoperative Übelkeit

Kombiniert mit Medikamenten

Klinische Studien sollen ergeben haben: Das Gerät wirke genauso gut gegen Übelkeit während einer Chemotherapie wie Medikamente. Dafür ganz ohne Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, trockener Mund oder Schwindel.
In schweren Fällen von Übelkeit erzielte das Band kombiniert mit antiemetischen Arzneimitteln offenbar noch bessere Ergebnisse, sagte Marketingchef Mark Goldstone.

Euphorie und Skepsis

Ob das Gerät etwas taugt und welche Rolle der Placebo-Effekt spielt, dürfte schwierig zu beurteilen sein – wie immer bei solchen Produkten. Immerhin wurde das Gerät aber bereits durch die grösste Arzneimittelbehörde der Welt (FDA) genehmigt. 
Doch die Euphorie der Firma teilen wohl nicht alle. Das Gerät ruft auch allerlei Skeptiker auf den Plan. Vielleicht zu recht.  
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