Kambodschas Regierung macht sich Gedanken über die Zukunft der
Kantha Bopha Kinderspitäler von Beat Richner: Das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen riefen eine Arbeitsgruppe für eine staatliche Übernahme ins Leben. Dies berichten verschiedene kambodschanische Medien.
Zu den Aufgaben der Gruppe gehört es unter anderem, eine Übergabe in die Zukunft vorzubereiten, erklärte der Leiter der Spitalabteilung in Kambodscha. Das Ziel dahinter: Die Kinderkliniken sollen verstaatlicht werden, wie Dokumente belegen.
Partnerschaft mit Kantha Bopha
Das Gesundheitsministerium betonte allerdings, dass es nicht die Absicht sei, einfach die Kontrolle der Spitäler zu übernehmen. «Das Ministerium arbeitet eng mit Beat Richner zusammen», heisst es
in einem Bericht der «Phnom Penh Post». Richner wurde im März zum Berater des Gesundheitsministeriums ernannt.
Dass der Zürcher Kinderarzt und Cellist über eine «nachhaltige Lösung» im Falle seiner Abwesenheit nachdenkt, bestätigte auch Denis Laurent den kambodschanischen Medien. Laurent ist stellvertretender Direktor der Kantha Bopha Kinderkliniken.
Hofft auf inländische Lösung
Schlüsselfigur Richner macht keinen Hehl daraus, dass er hofft, seinen
Lebensabend in Zürich zu verbringen. Bald wird er 70 Jahre alt. Trotz Korruption im Gesundheitswesen denkt Richner an eine inländische Lösung. «Ich hoffe, dass Kambodscha die Finanzierung übernehmen kann.»
Die Regierung plane zudem den Beitrag von jährlich 3 Millionen Dollar auf 6 Millionen Dollar zu erhöhen, heisst es
in einem anderen Bericht der «Khmertimeskh». Neben Kambodscha ist die Schweiz das einzige Land, das die Institution unterstützt. Die restlichen Gelder stammen aus Spenden.
Das Jahresbudget für die kostenlose medizinische Behandlung für Menschen im ganzen Land beträgt ungefähr 40 Millionen Dollar. Seit 2013 unterstützt die Schweiz die Spitäler mit offiziell 4 Millionen Dollar jährlich. Heute gehören zu Kantha Bopha sechs Spitäler in Phnom Penh und in Seam Reap.