1. Die Krankenkasse und der Fitness-Tracker
Diese Kooperation könnte bald schon alltäglich werden. In den USA bietet die trendige Krankenversicherung
Oscar Health ihren Kunden einen
Fitbit-Fitness-Tracker an. Die Versicherten können ihre Daten aus dem Gerät an Oscar melden, und wenn sie bestimmte Ziele erreichen, erhalten sie pro Tag einen Dollar Prämienreduktion.
In der Schweiz hat bekanntlich die CSS solch einen Versuch laufen – hier noch als Test mit der ETH Zürich und der Universität St. Gallen. Dabei meldetn 2000 CSS-Kunden freiwillig die zurückgelegten Schritte. Die Zahl wird direkt via Schrittzähler an die CSS übermittelt und dort gespeichert.
2. Die Telekom-Firma und die Apothekenkette
Der amerikanische Telekom-Riese Qualcomm entwickelt mit der Apothekenkette Walgreens diverse Angebote zur Überwachung und Betreuung von Patienten aus der Ferne. Es geht um die Überwachung von Vitaldaten bei chronisch Kranken oder in der Übergangspflege. Konkret wird es zum Beispiel möglich, dass die Apotheker bereits im Laden Zugriff erhalten auf gewisse Informationen über den Gesundheitszustand.
3. Der Kosmetikriese und die Labor-Startups
Die 3-D-Printing-Firma Organovo entwickelt Biomaterialien. Gemeinsam mit L’Oreal entwickelt sie nun künstliche Haut – nicht für den Einsatz beim Menschen, sondern für Labortests, also zur Vermeidung von Tierversuchen.
In einem anderen Projekt hat L’Oreal ein «UV-Pflaster» entwickelt, das demnächst auf den Markt kommen soll. Das Pflaster misst die UV-Strahlung, der man ausgesetzt ist und meldet es, wenn gewisse Obergrenzen überschritten sind.
Auch dieses Produkt ist eine gemeinsame Entwicklung mit einem amerikanischen Startup, nämlich MC10.
4. Patientenorganisation und Pharmakonzern
Das ist eigentlich eine beliebte Kombination – zumindest in jener Form, wo ein Pharmakonzern gesundheitliche Special-Interest-Gruppen sponsert und dabei am Ende fürs Lobbying einsetzt.
Aber darum geht es nicht. Bemerkenswerter erscheint uns etwa die Zusammenarbeit der unabhängigen Patienten-Community
PatientsLikeMe mit AstraZeneca: Ziel ist es, zusammen patientenzentrierte Forschungsinitiativen zu entwickeln, inbesondere bei Atemwegserkrankungen, Lupus, Diabetes und in der Onkologie. Der britisch-schwedische Pharmakonzern bekommt dabei Zugriff auf den Datenpool von PatientsLikeMe – denn der hat in jedem der genannten Krankheitsfelder mehrere tausend Mitglieder.
5. Pharmakonzern und Suchmaschine
6. Nahrungsmittelkonzern und Biotech-Firma
Dass der Nespresso-Konzern im Bereich Gesundheit und «Functional Food» ein Haupt-Wachstumsfeld sieht, ist bekannt; er hat ja inzwischen eine eigene Division Nestlé Health Science. Jüngst gab diese Abteilung 42,5 Millionen Dollar aus, um bei der Biotech-Firma Pronutria Biosciences einzusteigen.
Das Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts, entwickelt ein Produkt namens Pronutrein, welches Ungleichgewichte im Aminosäuren-Haushalt steuern will. Dahinter steht, dass ein Mangel an Aminosäuren diverse gesundheitliche Folgen haben kann, etwa erhöhte Infektions-Anfälligkeit, Leistungsabfall, Leberkrankheiten, Gelenk- oder Muskelbeschwerden. Aktuell geforscht wird an einem Health-Nahrungsmittel, das bei Muskelbeschwerden eingesetzt werden soll.
7. Pharmakonzern und IT-Riese
Pfizer und IBM haben soeben eine Vereinbarung geschlossen, laut der gemeinsam Überwachungs- und Beobachtungs-Geräte für Parkinson-Patienten entwickelt werden. Mit einem System von Sensoren und Mobilgeräten – und dabei bald auch unter Einsatz von künstlicher Intelligenz – soll ein Umfeld geschaffen werden, durch das sowohl die behandelnden Ärzte als auch Forscher Live-Informationen über die Entwicklung von Parkinson-Patienten erhalten.
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8. IBM und die Schlafapnoe-Gesellschaft
Die American Sleep Apnea Association (ASAA) hat gemeinsam mit IBM eine App entwickelt, welche die Zusammenhänge zwischen Schlafgewohnheiten und Gesundheitswerten erkunden soll. In der so genannten
SleepHealth-App geben die Nutzer sowohl ihre Schlaf-Muster ein, zugleich werden Gesundheits- und Wellness-Werte erfasst. Wenn die Nutzer einverstanden sind, überträgt das Gerät ihre Daten anonymisiert an die Apnoe-Gesellschaft für deren Forschungen.
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9. Google und die Jeans-Fabrik
Beim «Project Jacquard» hat sich Google mit dem Jeans-Hersteller Levi Strauss & Co zusammengetan. Gemeinsam wollen die Konzerne Stoffe entwickeln, die zahlreiche praktische Nebenwirkungen haben – etwa, dass sich dadurch Signale versenden oder eben auch Gesundheitswerte messen lassen.
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