Grünes Licht für das Projekt «Serletta Süd»

Die Pläne für die neue Klinik und das Gesundheitshotel wurden fast sechs Jahre auf Eis gelegt. Jetzt kann es vorwärtsgehen: Zuerst soll das Klinikgebäude gebaut werden.

, 29. Juli 2021 um 16:42
image
  • klinik gut
  • spital
  • graubünden
  • serletta süd
Bis vor kurzem war noch offen, wie es mit dem millionenschweren Projekt «Serletta Süd» weitergeht. Nun kann das Projekt realisiert werden.
Das St. Moritzer Stimmvolk hatte eigentlich bereits im Jahr 2015 dem Bau eines neuen Klinikgebäudes – welches ursprünglich das Stammhaus der Klinik Gut werden sollte – und eines Gesundheitshotels zugestimmt. Doch drei Anwohner und die Betreiber von zwei Luxushotels bekämpften die Neubauten.

Beschwerden abgewiesen 

Das Bundesgericht habe nun die Beschwerden gegen die Teilrevision der Ortsplanung «vollumfänglich» abgewiesen, das gaben die Projektverantwortlichen – die Klinik Gut und die Chris Silber St. Moritz AG – heute in einer Medienmitteilung bekannt. Adrian Urfer, Chefarzt und Mitinhaber der Klinik Gut, sagt: «Das Urteil kommt für unsere ursprünglichen Pläne zwar zu spät, aber der Plan der Klinik- und Hotelgegner, das gesamte Projekt zu verhindern, ist nicht aufgegangen.»
Zwar werde die neue Klinik Gut nun im Heilbadareal in St. Moritz-Bad gebaut (Medinside berichtete), eine Zusammenarbeit mit einem Gesundheitshotel sei aber immer noch möglich. «Ein Gesundheitshotel wäre das Beste, was St. Moritz passieren könnte», so Urfer.

Einstieg in den Gesundheitstourismus? 

Ob neben dem Klinikgebäude ein Gesundheitshotel oder ein Hotel zu stehen kommt, ist noch offen. «Renommierte Hotelketten aus mehreren Ländern haben ihr Interesse am Projekt bekundet», so Martin Meyer von der Chris Silber St. Moritz AG. Die Pläne für ein Gesundheitshotel seien aber nicht vom Tisch, betont Meyer und fügt an: «Der Kontakt zur international tätigen Lanserhof-Gruppe [Betreiberin von fünf Gesundheitsresorts] ist nach wie vor eng.» Klinik und Gesundheitshotel würden St. Moritz den Einstieg in den modernen Gesundheitstourismus ermöglichen, so Meyer. Das sei zwar die präferierte Variante, doch erst gelte es, die Gespräche zu konkretisieren.
Die Bauarbeiten des Hotels können noch nicht beginnen, da zuerst das Klinikgebäude gebaut werden muss. Der Grund: Die Telefonzentrale von Swisscom soll künftig im Klinikgebäude untergebracht werden und nicht mehr im alten Postgebäude stehen, denn dieses wird abgerissen. Erst nach diesem Umzug könnten die Bauarbeiten des Hotels starten, was voraussichtlich 2024/2025 der Fall sein werde, sagt Meyer auf Anfrage.

«Wir sind zuversichtlich»  

Die Gemeinde St. Moritz könne jetzt das bereits eingereichte Baugesuch für den Klinikbau weiterbehandeln, heisst es in der Medienmitteilung. Gegen das Baugesuch gäbe es zwar zahlreiche Einsprachen. Meyer sagt: «Nach dem Urteil des Bundesgerichts gibt es nun keine sachlichen Argumente mehr, die gegen eine Baubewilligung sprechen. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die Einsprachen zügig behandelt werden und die Realisierung des Klinikbaus bald beginnen kann.»  
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?