Jetzt die Ferien richtig planen - und dann geniessen

Planen Sie Ferien? Woran Ärzte, Ärztinnen und Praxispersonal denken müssen, bevor sie verreisen - und die freie Zeit in Ruhe auskosten können.

, 8. Juni 2022 um 05:26
image
  • praxis
  • ärzte
  • arbeitswelt
Endlich einmal wieder Ferien? Ärztinnen, Ärzte und ihre Praxisangestellten haben sich im Sommer eine Auszeit verdient. Doch Ferien müssen gut geplant werden – sonst holt einen der Stress des Praxisalltages schon bald am Ferienort wieder ein.
Mit folgenden Vorbereitungen lässt sich die Freizeit besser geniessen:

Eine Vertretung finden

Wenn Sie Ihre Patienten nicht an den Ärzte-Notfall verweisen wollen, sollten Sie möglichst lang im Voraus eine Vertretung organisieren. Sonst besteht die Gefahr, dass die Kolleginnen oder Kollegen just zur gleichen Zeit ebenfalls in den Ferien weilen. Auch die Ferientermine der Praxisangestellten müssen geplant und koordiniert werden.

Information an die Patienten

Steht die Vertretung fest, lässt sich die Abwesenheit mit einem Aushang in der Praxis und mit einer Mitteilung auf der Website ankünden.

Folgetermine der Patienten organisieren

Regelmässige Folgetermine, die eigentlich in die Ferienzeit fallen würden, müssen umgeplant werden: Die Termin-Abstände können je nachdem etwas verkürzt oder verlängert werden. Die Patienten müssen aber darauf hingewiesen werden, dass der nächste Termin etwas früher oder später liegt als üblich.

Bestellungen, Post und Reinigung

Rund drei Wochen im Voraus sollte man überprüfen, ob Material bestellt werden muss. So kommen die Pakete noch vor Ferienbeginn in der Praxis an. Eventuell müssen auch Zeitungen und Zeitschriften abbestellt und die Post zurückbehalten werden. Anstelle der regelmässigen Praxisreinigung lässt sich vielleicht eine grössere Grundreinigung vereinbaren.

Reservetermine einplanen

In den letzten zwei Wochen vor Ferienbeginn ist es empfehlenswert, einige Termine freizuhalten für jene Patienten, die unbedingt noch vor den Ferien eine Konsultation brauchen.
Auch die erste Woche nach den Ferien sollte nicht komplett mit Terminen gefüllt werden. So bleiben Daten für Akut-Patienten frei, die nicht zur Vertretung gehen wollten. Das erspart einem ein paar übervolle stressige Arbeitstage gleich nach den Ferien.

Am Ende des letzten Arbeitstages

Besprechen Sie den Anrufbeantworter. Tipps und einen Mustertext finden Sie weiter unten. Vor dem Verlassen der Praxis kontrollieren: Sind alle Fenster zu und alle Geräte ausgeschaltet?

So ist der Anrufbeantworter richtig besprochen

Mit einer Bandansage auf dem Anrufbeantworter informieren Sie Ihre Patienten darüber, wie sie erreichbar sind und wer Sie vertritt.
Wenn Sie Ihre Praxis für die Ferien schliessen, sollten Sie auf dem Anrufbeantworter am Anfang das Datum nennen, an dem Sie wieder erreichbar sind. Nennen Sie auch Namen, Adresse und Telefonnummer der Praxis, die Sie in Ihrer Abwesenheit vertritt.
Sprechen Sie alle Informationen langsam auf das Band und wiederholen Sie diese einmal, damit der Anrufer allenfalls mitschreiben kann.

Ein Mustertext könnte zum Beispiel wie folgt lauten:

«Guten Tag, Sie sind verbunden mit der Hausarzt-Praxis Müller in Bergdorf. Wir sind zurzeit in den Ferien und ab dem 30. Juli wieder für Sie da. Bis dahin wenden Sie sich bitte an unsere Vertretung (Name, Adresse, Telefonnummer). In lebensbedrohlichen Fällen rufen Sie bitte die Notrufnummer 144 an. Vielen Dank für Ihren Anruf.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Uri: Zulage für Flexibilität, tiefere Arbeitszeiten

Das Kantonsspital in Altdorf hat einen neuen Gesamtarbeitsvertrag abgeschlossen.

image

Und noch ein Notfall steht auf der Kippe

Im Hausarzt-Notfall Seeland haben über ein Viertel der Ärzte gekündigt – «aus Frustration».

image

Notfallpauschalen: Politiker machen Druck auf Versicherer

Im Ständerat fordert eine erste Motion höhere Tarife für Notfalleinsätze und Permanencen.

image

Zürich: Teil-Einigung im Tarifstreit, Taxpunktwert steigt um 2 Rappen

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich einigte sich mit HSK und CSS auf einen Wert für die ambulant tätigen Mediziner.

image

PDAG: Neues Arbeitszeitmodell für alle Lebenslagen

150 Franken «Einspringpauschale» oder verbindliche Verfügbarkeiten: Mit einem neuen Modell wollen die Psychiatrischen Dienste Aargau dem Fachkräftemangel begegnen.

image

Notfallpauschalen: Bundesrat kann nichts tun

Die Landesregierung sieht keine Möglichkeit, dass Bern kurzfristig eingreift. Allerdings wird sie im Tardoc-Verfahren speziell auf die Dringlichkeits-Entschädigungen achten.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.