Kantonsspital Baselland fusioniert seine Orthopädie mit Hirslanden

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) legt nächstes Jahr seine Orthopädie mit der privaten Klinikgruppe Hirslanden zusammen.

, 30. Oktober 2019 um 12:52
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Nun hat ein öffentliches Spital das Werben der Privatklinik-Gruppe Hirslanden erhört: Das Kantonsspital Baselland (KSBL) will ab nächstem Jahr seine Orthopädie mit Hirslanden fusionieren. Das Ziel der Zusammenlegung sei, «eine der sieben orthopädischen A1-Kliniken der Schweiz» zu werden, teilen die beiden Partner mit.
Die Orthopädie des KSBL wird derzeit von Michael Hirschmann geleitet. Das KSBL holte sich ausserdem kürzlich den pensionierten Orthopäden Karl-Heinz Widmer als Hüft-Experten.

Baselbieter Orthopädie widmet sich Knochenbrüchen von älteren Patienten

Auch Hirslanden hat in den vergangenen Jahren seine Orthopädie im Baselbiet aufgerüstet und viel in deren Ausbau investiert. Für die Privatklinik Birshof warb Hirslanden vor fünf Jahren dem KSBL fünf Kaderärzte ab. Später wechselte auch eine Geriatrie-Spezialistin vom Kantonsspital in den Birshof.
Sie hatte den Auftrag, das orthopädische Notfallzentrum speziell auf Altersfrakturen auszurichten. Das heisst: Auf alte Patienten, die nach einem Sturz notfallmässig wegen eines Bruchs behandelt werden müssen.

Hirslanden als Retterin von defizitären öffentlichen Spitälern?

Unumwunden gab der damalige Hirslanden-Chef Ole Wiesinger zu, dass Hirslanden gerne auch bei einem öffentlichen Spital einsteigen würde. Er könnte sich vorstellen, ein grösseres öffentliches Spital wie das Bruderholz zu managen, sagte er damals.
Hirslanden interessiert sich auch ausserhalb des Baselbiets schon länger dafür, mit öffentlichen Spitälern zusammenzuarbeiten: 2017 schlug Ole Wiesinger dem defizitären Freiburger Spital eine Partnerschaft vor. Auch bei der Zürcher Gesundheitsdirektion wurde Wiesinger vorstellig: Er bot eine Zusammenarbeit oder gar eine Übernahme der defizitären Stadtspitäler Triemli und Waid an. Sowohl Freiburg als auch Zürich lehnten allerdings ab.
Beschlossen ist hingegen die Zusammenarbeit mit den Universitätsspitälern von Genf (HUG): Hirslanden baut zusammen mit den HUG in Genf ein ambulantes Chirurgie Zentrum.
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