St. Galler Privatklinik soll wieder auferstehen

In der St. Galler Spitaldebatte ist nun die geschlossene Privatklinik St. Georg wieder ein Thema. Kommt es bald zur Wiedereröffnung?

, 16. September 2020 um 09:09
image
Um die Gesundheitsversorgung für die Region am Bodensee aufrechtzuerhalten, soll die Privatklinik St. Georg in Goldach reaktiviert werden. Dies zumindest ist die Idee von zwei St. Galler Kantonsparlamentariern, vor dem Hintergrund der bereits 20121 drohenden Schliessung des Spitals Rorschach.
In einer einfachen Anfrage an den Regierungsrat machen die beiden Politiker Dominik Gemperli und Sandro Wasserfallen darauf aufmerksam, dass die Klinik seit 2018 zum Verkauf stehe. Sie sei «modern und topausgestattet». Ihnen zufolge interessiert sich eine «national bekannte und renommierte Anbieterin im Gesundheitswesen» für einen Erwerb. 

Swiss Medical Network wollte Klinik kaufen

Die Interessentin plane die Eröffnung einer Klinik und sei interessiert, Angebote in Kooperation mit der regionalen Akut- und Altersmedizin zu erbringen. Dabei handelt es sich um die Berit Klinik, wie Recherchen zeigen. Peder Koch, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates, bestätigt gegenüber Medinside das Interesse an der Klinik St. Georg. Die Spezialklinik für Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie erbringt bereits heute ausserkantonal Leistungen, auch an St.Galler Patienten.
Die beiden Kantonsräte wollen nun von der Regierung wissen, ob diese bereit ist, die Situation zu prüfen. Für eine Wiedereröffnung der Klinik müssten aber erst die Leistungsaufträge erneuert werden. Vor zwei Jahren wurde der Betrieb in Goldach deswegen eingestellt, 40 Mitarbeitende erhielten die Kündigung. Die private Spitalgruppe Swiss Medical Network (SMN) war damals bereit, die Klinik zu übernehmen. Aber nur, wenn das Haus auf der Spitalliste verbleibe.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Studie: Weniger Narkosegas, mehr Umweltschutz

Das Institut für Anästhesiologie des USZ verwendet weniger Narkosegas, dafür mehr intravenöse Narkosemittel - und konnte damit die Emissionen um 81 Prozent senken.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.