Neue Qualitätsstandards im Kampf gegen Darmkrebs

Erstmals werden einheitliche Vorgaben für die Dickdarm-Krebsvorsorge in der Schweiz präsentiert. Diese haben das Ziel, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.

, 2. März 2021 um 08:41
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Ab sofort treten neue nationale und einheitliche Qualitätsstandards für die Dickdarm-Krebsvorsorge in der Schweiz in Kraft. Diese richten sich an alle Fachpersonen und Dienstleister auf diesem Gebiet. Bisher seien die Vorgaben Schweiz nämlich «uneinheitlich und lückenhaft» gewesen, teilen die Verantwortlichen am Dienstag mit. 
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Die nationalen Qualitätsstandards für die Darmkrebsvorsorge gelten auch in Kantonen ohne Früherkennungsprogramm.
Die über 20 Standards umfassen detaillierte Vorgaben zu Screening-Programmen: etwa Mindestkriterien zu fäkal immunologischen Tests beziehungsweise endoskopischen Techniken, Ein- und Ausschlusskriterien oder Standards für die Erstattung durch die Grundversicherung.
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Erstattung durch die Grundversicherung (Screenshot)

Hohe Priorität bei der Umsetzung

Erarbeitet wurden die Standards von den Organisationen Swiss Cancer Screening und Krebsliga, von den Haus- und Kinderärzten, Gastroenterologen, Pathologen und vom Apothekerverband.
Derzeit seien noch nicht alle Mindeststandards erfüllt, steht in der Mitteilung zu lesen. Daher sollte die Umsetzung «mit hoher Priorität in den nächsten zwei bis drei Jahren» realisiert werden.

Zweithäufigste Krebsart bei Frauen

Etwa fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung erkrankt an Darmkrebs. Die Krankheit ist mit 2'400 Fällen pro Jahr die dritthäufigste Krebsart, die bei Männern diagnostiziert wird. Bei Frauen ist es mit 1'900 Diagnosen pro Jahr der zweithäufigste Krebs.
Jährlich sterben in der Schweiz rund 1'700 Personen daran. Doch das muss nicht sein. Denn die Heilungschancen bei Darmkrebs stehen laut Experten besonders gut, wenn Tumore in frühen und leichter behandelbaren Stadien entdeckt werden. 

  • Charta: «Nationale Qualitätsstandards für die Dickdarmkrebsvorsorge in der Schweiz».

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