Palliative Care: Das wünschen sich todkranke Menschen

Stiftungen, die letzte Wünsche erfüllen, wissen, wovon schwerstkranke Kinder und Erwachsene träumen: Zum Beispiel von einem Besuch im Disneyland.

, 9. Mai 2017 um 12:54
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Den Tod vor Augen, haken viele Menschen eine Liste von Dingen ab, die sie noch gerne tun würden. Gehen die Wünsche in Erfüllung, kann das im besten Fall heilsam sein. 
Dass sich einige Momente der Freude vorteilhaft auf die körperliche Verfassung auswirken, hat eine kleine israelische Studie herausgefunden, die im Journal «Quality of Life Research» publiziert worden ist. 
Krebskranke Kinder, denen der letzte Wunsch erfüllt worden ist, litten weniger an Depressionen und Angstzuständen und waren weniger auf die Krankheit fokussiert. Auch waren sie zuversichtlicher, was die Erreichung ihrer Ziele anging.  

Einmal mit DJ Bobo

In der Schweiz sorgt die Stiftung Wunderlampe dafür, schwer kranken Kindern Wünsche zu erfüllen. Die Stiftung ermöglicht ausschliesslich Erlebnisse und leistet keine finanzielle Unterstützung für Therapien oder Reisen. Das eine Kind möchte einmal in einem Ferrari fahren, das andere Pinguine füttern, ein drittes DJ Bobo treffen. 
Weiter gefasst ist die Idee in den USA. Dort kümmert sich die Make-a-Wish-Foundation um die Wünsche von schwer kranken Kindern, die Dream Foundation spielt Glücksfee für die Erwachsenen. Sie erfüllen auch materielle Wünsche. 
Die Organisationen geben Auskunft über die Träume, die erfüllt werden - und die damit verbundenen Kosten: 2016 kostete die Erfüllung eines Wunsches im Durchschnitt rund 10'000 Dollar. Dies sind die am häufigsten geäusserten Wünsche:  

Wünsche von Erwachsenen


  • Finanzielle Unterstützung:  Viele schwerstkranke Menschen haben finanzielle Sorgen. Sie wünschen sich alltägliche Dinge, die ihren Komfort wesentlich erhöhen, etwa einen einen Motorroller oder einen Fernseher. Einige wünschen sich auch das Begleichen von Rechnungen wie der Stromrechnung, damit sie das Licht länger brennen lassen können.  
  • Ferien: Strandferien stehen hoch oben auf der Wunschliste, wobei Hawaii die Topdestination ist. Auch Nationalparks sind gefragt, Skiferien sowie Ausflüge in Themenparks. Das Disneyland, das sich als «glücklichster Platz auf Erden» bezeichnet, ist bei Erwachsenen fast so beliebt wie bei Kindern. 
  • Familientreffen: Die Patienten möchten Verwandte und Freunde ein letztes Mal sehen. Häufig sind sie mit der Organisation und der Finanzierung überfordert und brauchen Unterstützung.  
  • Ein Tag in der Stadt: Profanere Erlebnisse wie ein Nachtessen oder einen Tag in einem Spa können die Krankheit für ein paar Stunden vergessen machen.

Wünsche von Kindern


  • Reisen, Freizeit: Hoch im Kurs steht ein Aufenthalt in einem Themenpark, wobei Disney World und Disneyland am häufigsten genannt werden. Einige Kinder zieht es aber auch an einen exotischen Strand, etwa nach Hawaii. Häufig gewünscht werden auch Reisen in die Berge oder ein Städtetrip nach Paris. Ebenfalls beliebt sind Kreuzfahrten, der Besuch einer Show oder eines Konzerts. 
  • Rollentausch: Kinder möchten für einen Tag jemand anders sein - ein Feuerwehrmann, ein Polizist oder ein Model. 
  • Treffen mit einer Berühmtheit: Viele Kinder wollen ihren Lieblingssportler treffen, einen Musiker, eine Showgrösse, einen Filmstar, einen Politiker oder sonst einen öffentlichen Held. 
  • Shopping: Kinder wünschen sich Dinge wie einen Computer, ein Baumhaus oder etwas anderes, das schon lange auf der Wunschliste steht. Auch ein Shoppingbummel kann die Stimmung aufhellen. Einem Jungen mit Leukämie ermöglichte die Stiftung einen Einkaufsbummel, bei dem er Weihnachtsgeschenke für sich und seine Familie kaufen konnte. 

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