Die Stimmung in der Zürcher Herzchirurgie ist vor dem Hintergrund der «Whistleblower-Affäre» laut Insidern derzeit sehr angespannt. Die Konfliktparteien decken sich mit Anzeigen ein. Unispitalintern bestehen eine erhebliche Unruhe und erschwerte Arbeitsbedingungen.
Vor zwei Monaten holte die Spitaldirektion den Herzchirurgen Paul Vogt ans Unispital, um wieder Ruhe in die Herzchirurgie zu bringen. Kurz nach seinem Amtsantritt sagte er in der NZZ: «Ich gehe von ein paar Monaten aus, in denen ich aufräumen kann.»
Der ad interim eingesetzte Klinikleiter ist nun aber selber in die Kritik geraten, weil er neben seiner anspruchsvollen Tätigkeit am Unispital noch bei der Hirslanden-Privatklinik Im Park operiert,
wie auch Medinside am Donnerstag berichtete.Was Vogts Berater zur Drohung sagen
Paul Vogt selber fand nun am letzten Samstag in seinem persönlichen Briefkasten eine Drohung, wie der «Tages-Anzeiger» ebenso am Donnerstag berichtet. Auf dem Zettel, den die Zeitung ansehen konnte, steht mit Computerschrift: «Weitermachen heisst Tod».
In welchem Zusammenhang der vom «Tages-Anzeiger» als «Morddrohung» qualifizierte Inhalt steht, ist noch unklar.
Vogt hat seinen Anwalt beauftragt, bei der Zürcher Staatsanwaltschaft Anzeige gegen unbekannt einzureichen. «Alle meine professionellen Berater sagen mir, ich müsse die Sache ernst nehmen. Deshalb reiche ich Strafanzeige ein», sagt der Herzchirurg der Zeitung.