Software bringt Computer zum Absturz – während Herz-OP

Während einer Herzkatheter-Operation erstarrt plötzlich die Echtzeit-Überwachung eines Patienten: Grund war eine falsch programmierte Anti-Virus-Software.

, 9. Mai 2016 um 09:29
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Sie kennen es vielleicht: Man tippt am Computer etwas ein und plötzlich unterbricht der Virenschutz ihre Arbeit und will den Computer säubern. Im Büroalltag ist das halb so schlimm.
Doch was, wenn dies bei einer Herzkatheteroperation passiert? Und was, wenn der Computer auch gleich noch abstürzt? Genau dies geschah im Februar während einer Operation in einen ungenannten Krankenhaus in den USA.

Mehr als fünf Minuten «off-line»

In der Mitte der OP brachte der automatische Anti-Virus-Scan das System zum Absturz. Dies geht aus Untersuchungspapieren der amerikanischen US Food and Drug Administration (FDA) hervor. Die Software war automatisch auf stündliche Scans programmiert, wie das US-IT-Portal «Softpedia» jetzt berichtet.
Der initiierte Virus-Scan legte  «Merge-Hemo» während mehr als fünf Minuten lahm – schwarze Bildschirme. Merge Hemo zeichnet physiologische Patientendaten auf und überträgt diese Informationen zwecks Überwachung an einen angeschlossenen Computer.
Die Ärzte mussten das System neu starten; der Patient wurde sediert und hatte Glück. Die Chirurgen konnten die Operation erfolgreich abschliessen, heisst es im Bericht der FDA.  

Wer trägt die Schuld?

Die FDA will die Angelegenheit nun weiter prüfen, um sicherzustellen, dass sie sich nicht wiederholt. Die Behörde verweist dabei auf die gesundheitlichen Risiken, wenn ein vorzeitiger Anti-Virus-Scan «nicht ordnungsgemäss» konfiguriert sei.
Die zuständige Software-Firma behauptet, sie habe in ihrer Dokumentation und Beratung die richtigen Anweisungen geliefert. Es scheint demnach so, dass der Vorfall ein Versehen des medizinischen IT-Personals war.
Lesen Sie auch: 
«Wie Internet-Piraten ein ganzes Spital lahm legen»
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