Spital Thun für Patienten-Selbsthilfe ausgezeichnet

Das Spital Thun fördert bei seinen Patienten mit Darm- oder Brustkrebs den Kontakt zu Selbsthilfegruppen. Das ist wirksam für die Nachsorge.

, 5. Januar 2022 um 05:00
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Selbsthilfe ist bedeutsam bei Krankheiten wie Darm- oder Brustkrebs. Deshalb unterstützen das Darmkrebs- und das Brustzentrum des Spitals Thun die Selbsthilfe bei ihren Patienten. Dafür werden die beiden Zentren jetzt schon zum zweiten Mal ausgezeichnet.

Wichtig für die Nachsorge

Was tun die beiden Zentren dafür, dass sie diese Auszeichnung erhalten? «Zusammen mit der Interessensgemeinschaft für Menschen mit künstlichem Darm- oder Urinausgang und Selbsthilfe BE unterstützen wir den Aufbau einer regionalen Darmkrebsgruppe», erklärt Georg R. Linke, Chefarzt Chirurgie und Leiter des Darmkrebszentrums am Spital Thun.
Auch für Peter Diebold, den Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Brustzentrums, sind Selbsthilfe BE und die regionalen Selbsthilfegruppen wichtig für die Versorgung und Unterstützung seiner Patientinnen.

Selbsthilfe Schweiz will Zusammenarbeit mit Spitälern

Dass Selbsthilfe hilft, zeigen Studien. Viele Erkrankungen haben psychosoziale Auswirkungen, die in Selbsthilfegruppen aufgearbeitet werden können. Selbsthilfe Schweiz hat deshalb das Projekt «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» ins Leben gerufen. Es fördert die Zusammenarbeit zwischen lokalen Selbsthilfezentren, Selbsthilfegruppen und Spitälern.
Das Ziel ist, durch die Selbsthilfe die Gesundheitskompetenz von Patienten und ihren Angehörigen zu fördern. Das Darmkrebszentrum und das Brustzentrum des Spitals Thun sind die beiden ersten und bisher einzigen Institutionen im Kanton Bern mit dieser Auszeichnung.

Was bringt die Förderung der Selbsthilfe bei seinen Patienten dem Spital Thun?

  • Sie entlastet das Personal. Denn Teilnehmende in Selbsthilfegruppen unterstützen sich gegenseitig bei alltagspraktischen und psychosozialen Fragen.
  • Selbsthilfegruppen bieten eine wichtige weiterführende Unterstützung nach dem Spitalaustritt.
  • Angehörige können in einer Selbsthilfegruppe schon während des Klinikaufenthalts der erkrankten Person von Informationen profitieren.
  • Die Zusammenarbeit mit Teilnehmenden aus Selbsthilfegruppen gibt immer wieder Hinweise für eine bedarfsgerechte und wirksame Patientenversorgung.
  • Die Auszeichnung «selbsthilfefreundlich» verbessert das Image.
Die Auszeichnung «Selbsthilfefreundlichkeit» können Spitäler bei Selbsthilfe Schweiz beantragen. Wenn sie sechs Qualitätskriterien erfüllen, erhalten sie die Auszeichnung für zwei Jahre.
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