Forscher um Steve Morgan von der kanadischen Universität
British Columbia untersuchten länderübergreifenden die Kosten von folgenden sechs Medikamenten-Kategorien:
- Medikamente gegen Bluthochdruck,
- Schmerzmittel,
- Cholesterinsenker,
- Diabetesmedikamente ohne Insulin,
- gastro-intestinale Medikamente und
- Antidepressiva.
Das Ergebnis: Die Kosten unterscheiden sich dabei innerhalb dieser sechs Kategorien der Primärversorgung um mehr als 600 Prozent.
Gemessen haben die Forscher die Frequenz des Einsatzes der Medikamente durch die durchschnittliche Anzahl der Therapietage pro Kopf. Mittel gegen Bluthochdruck waren in allen Ländern am stärksten vertreten.
Schweiz mit den höchsten Kosten
- Neuseeland: 23 Dollar
- Niederlande: 49 Dollar
- Schweden: 56 Dollar
- Norwegen: 59 Dollar
- Grossbritannien: 81 Dollar
- Australien: 91 Dollar
- Deutschland: 97 Dollar
- Frankreich: 106 Dollar
- Kanada: 158 Dollar
- Schweiz: 171 Dollar
Quelle: «Canadian Medical Association Journal»
Steve Morgan et al. «Drivers of expenditure on primary care prescription drugs in 10 high-income countries with universal health coverage», in: «Canadian Medical Association Journal», Juni 2017.
Kosten mit Sozialversicherung höher
In fünf Ländern mit einer allgemeinen Einzelbezahlung lagen die Durchschnittskosten pro Person bei 77 Dollar. Die durchschnittlichen Kosten lagen in den vier Ländern mit einer allgemeinen Sozialversicherung bei 99 Dollar – und in Kanada bei 158 Dollar.
Alle untersuchten Länder – mit Ausnahme von Kanada – boten eine allgemeine Abdeckung der ambulant verordneten Medikamente an. Die USA wurde auf Grund der hohen Kosten der Arzneimittel und dem Fehlen einer allgemeinen Gesundheitsversorgung nicht berücksichtigt.
Was niedrigere Preise fördert
Höhere Kosten für Medikamente und die Kombination der Therapien waren für die meisten Kostenunterschiede zwischen den Ländern verantwortlich, wie in der Studie steht.
«Die Durchschnittskosten scheinen in Systemen mit einem einzigen Auftraggeber geringer zu sein. Sie fördern anscheinend niedrigere Preise und die Wahl kostengünstigerer Behandlungsoptionen», erklärt Studienautor Steve Morgan.