Denn immerhin dürften die Antworten ein recht gutes Bild geben, auf welche Aspekte man bei der Rekrutierung von medizinischen Mitarbeitern achten sollte. Die Daten aller «Ärzte-Eintrittsbefragungen», welche das KSW in den letzten drei Jahren durchführte, wurden nun
im «Landboten» veröffentlicht; insgesamt kamen dabei seit April 2013 über 160 Ärzte zu Wort.
Wobei: Ausgerechnet einer der wichtigsten Gründe für die Wahl des KSW entzieht sich dem Einfluss des Management – es ist die Lage des Spitals respektive der Stadt Winterthur: 81 Mal wurde sie als entscheidender Faktor genannt.
Ebenso viele Nennungen erhielten dann die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Überdurchschnittlich oft genannt wurden ferner der gute Ruf des KSW (68 Nennungen) und die Möglichkeit, dort auf einem Spezialgebiet arbeiten zu können (61 Nennungen). Hier hat eine Institution vom Kaliber KSW – mit 3'000 Mitarbeitern eines der zehn grössten Akutspitäler im Land – natürlich einen Vorteil.
Oft genannte Kriterien für eine Anstellung am zürcherischen Kantonsspital waren ferner die Anstellungsbedingungen (43 Nennungen, wobei hier nicht weiter spezifiziert wurde); und häufig erwähnten die neuen Ärzte ferner, dass sie das KSW bereits von einer früheren Anstellung kannten (34 Nennungen) beziehungsweise dass sie hier ein Praktikum absolviert hatten.
Gute Arbeitsbedingungen summieren sich also – in ihrer nachhaltigen Wirkung – zu einem weiteren Hauptaspekt neben Lage, Image und Fortbildungsmöglichkeiten.
Im «Landbote»-Beitrag berichtet der stellvertretende Spitaldirektor Markus Wittwer denn auch, dass man zur Rekrutierung ehemalige KSW-Mitarbeitende anspreche, und dass auch die Mitarbeiter oft Aussenstehende auf die Stellenangebote aufmerksam machen. «Insgesamt rekrutieren wir am KSW über 40 Prozent der Mitarbeitenden über diese Kanäle», so Wittwer.
Wobei dieser Weg bei den Ärztinnen und Ärzten nicht ganz so bedeutend sei – was sich letztlich auch bei der Ärztebefragung zeigt.
Konkret wurde die Direktanfrage des KSW dort auch nur selten als Grund für einen Wechsel nach Winterthur genannt (11 Nennungen). Und fast schon irrelevant erscheinen klassische ökonomische Stellenwahl-Aspekte wie die Aufstiegschancen (5 Nennungen) und die wirtschaftliche Sicherheit (1 Nennung) – sowie die Lohnhöhe, die gar nicht erst Erwähnung findet.
Auch in Winterthur bleiben die offenen Stellen bis zu einem halben Jahr unbesetzt, erklärt der stellvertretende Spitaldirektor Markus Wittwer im «Landboten» weiter. Aber: «Insgesamt können wir die Arztstellen aber in der Regel rechtzeitig besetzen».