Zu teuer? Visana fordert von Spitälern Geld zurück

Mit einer neuen Methode will die Krankenkasse jene Spitäler ans Licht zerren, die zu viel abrechnen. Bereits werden 20 Häuser zur Kasse gebeten.

, 21. Dezember 2015 um 11:43
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Bei den Praxisärzten schöpfen die Krankenkassen bekanntlich Verdacht, wenn einer den Schnitt ähnlicher Kollegen um mehr als 30 Prozent überschreitet. Jetzt geht die Visana nach einem ähnlichen Schema gegen Spitäler vor. Wie die «Berner Zeitung» recherchierte, fordert die fünftgrösste Krankenkasse von zwanzig Schweizer Spitälern Geld zurück: Es geht um die Jahre 2012 und 2013 – in diesen Jahren hätten die betreffenden Kliniken zu hohe Rechnungen gestellt. Zu den beanstandeten Häusern zählen öffentliche Spitäler wie Privatspitäler.
Dabei arbeitet die Versicherung statistisch: In ihrem Schreiben weist die Visana darauf hin, dass man gewisse Fallpauschalen im Vergleich mit anderen Spitälern zu oft oder zu hoch berechnet habe. Zum Beispiel wird festgehalten, wenn ein bestimmtes Haus bei einer eine gewissen Krankheit öfter als andere einen hohen Schweregrad diagnostizierte.

«Wie die Visana sündige Spitäler aufspürt», in: «Berner Zeitung», 21. Dezember 2015

Ein Visana-Sprecher bestätigte dies gegenüber der «Berner Zeitung»: Rückforderungen nach dieser Methode seien im Interesse der Prämienzahler. Visana habe alle Schweizer Akutspitäler so durchleuchtet.
Damit steht nun eine Drohung im Raum: In der nun bekannt gewordenen ersten Runde – die quasi ein Testlauf war – habe man noch nicht alle Spitäler mit auffälligen Häufungen angegangen.
Widerstand kommt denn auch bereits auf bei den Spitälern: «Wir empfahlen unseren Mitgliedern, auf keinen Fall auf die Forderungen der Visana einzugehen», sagt Jean-François Andrey, Präsident des Verbandes der Privatspitäler des Kantons Bern, zur BZ: «Denn die sind absurd.»
Die ohnehin mehrfach geprüften Abrechnungen im Nachhinein mit statistischen Berechnungen zu hinterfragen, sei ein Affront, so Andrey. 
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