Er ist in der Branche bestens bekannt: Andreas Heisler. Der Hausarzt mit eigener Praxis in Ebikon, der die Corona-Massnahmen des Bundes scharf kritisierte, an Demonstrationen auftrat und sich weigerte, in der Praxis einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Seine kritische Haltung führte dazu, dass ihm der Kantonsarzt Anfang Februar 2021 vorsorglich die Berufserlaubnis und die
Praxisbewilligung entzog. Damit wurde er für viele zum Helden. 350 Personen gingen in der Luzerner Innenstadt auf die Strasse, um gegen diesen Entscheid zu demonstrieren.
Zuletzt wendete sich für ihn alles zum Guten. Nach einer friedlichen Lösung mit dem Kantonsarzt, durfte Heisler im Juni 2021
zurück in seine Praxis.
«Wurde überrannt»
Seither wird der Mediziner von Patientinnen und Patienten überrant, die befürchten, einen Impfschaden von einem Covid-Vakzin erlitten zu haben und bisher kein Gehör bei ihren eigenen Ärzten fanden.
«Ich konnte die Anfragen von Personen, die befürchten, einen Impfschaden erlitten zu haben, in meiner Praxis nicht mehr alleine bewältigen», sagt Heisler gegenüber der Redaktion, die aus dem Umfeld seiner Patientinnen und Patienten von der neuen Anlaufstelle erfahren hatte.
Heislers Idee, eine spezielle Anlaufstelle für mutmassliche Impfopfer zu eröffnen, fand offene Ohren beim Verein Aletheia.
Bewilligung durch den Kanton
Nach der Bewilligung durch den Kanton Luzern wurde diese Anlaufstelle am 6. Februar in den Räumlichkeiten von Andreas Heisler in Ebikon eröffnet. Angestellt, und von Aletheia entlöhnt, sind zwei Mediziner: Heisler mit einem 10-Prozent- und Niek Rogger, Assistenzarzt Allgemeinmedizin, mit einem 50-Prozent-Pensum.
Seit der Eröffnung werden dort wöchentlich zwischen 15 und 20 Patientinnen und Patienten empfangen, «Tendenz steigend, weil es sich langsam herumspricht, dass es diese Anlaufstelle gibt», so Heisler.
Lange Leidensgeschichten
Ein grosser Teil dieser Patienten habe eine lange Leidensgeschichte hinter sich und fühle sich wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen. «Viele sind inzwischen entweder krank geschrieben oder sie leben in einer psychiatrischen Institution, weil ihnen eingeredet wird, ihre Symptome seien psychosomatisch.»
Heisler erzählt von Patienten, die von einem Arzt zum anderen gerannt sind, weil sie unmittelbar nach der Impfung plötzlich an einer Autoimmunerkrankung, an Herzproblemen oder an neurologischen Störungen litten.
Diesen Menschen wollen die beiden Ärzte in Ebikon helfen. Dabei gehe es aber nicht darum, einen Schuldigen zu suchen, oder einen Impfschaden nachzuweisen. Das sei sowieso noch kaum möglich, so Heisler.
Internationaler Austausch
«Diese Menschen kommen zu uns, weil sie befürchten, einen Impfschaden erlitten zu haben. Unser oberstes Ziel ist es, diesen Menschen zuzuhören und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Danach versuchen wir die Ursache mittels Nachweismethoden zu finden, damit wir eine Diagnose stellen und einen therapeutischen Ansatz definieren können.»
Dafür tauschen sich die beiden Medizinier auch international aus. «Wir befinden uns hier auf medizinischem Neuland. Das Wissen, das wir heute über die Langzeitwirkung der mRNA-Impfstoffe haben, ist genauso experimentell wie die Impfung selber.»