Das KSA schreibt eine schwarze Null

Höhere Personalkosten, angespannte Tarifsituation. Dennoch verkündet das Kantonsspital Aarau ein positives Ergebnis. Da gibt es allerdings noch ein «aber».

, 18. April 2024 um 07:01
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Verwaltungsratspräsident und CEO a.i. Daniel Lüscher.
Erfreuliches aus dem Aargau: Das Kantonsspital Aarau konnte den Umsatz steigern und verzeichnet 2023 bei den Patientenzahlen ein Rekordjahr: 30'000 stationäre Fälle wurden 2023 am KSA behandelt. Diese hätten denn auch massgeblich zur Umsatzsteigerung beigetragen, schreibt die KSA-Leitung.
So hat das KSA im vergangenen Jahr 768 Millionen Franken umgesetzt, was einer Steigerung von 34 Millionen gegenüber 2022 entspricht. 313 Millionen Franken nahm das Spital aus ambulanten Behandlungen ein, was in etwa dem Wert aus dem vorherigen Jahr gleichkommt.
Das KSA schloss das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 127'000 Franken ab – also einer schwarzen Null. Im Vorjahr hatte das KSA Aarau einen Verlust von 4,2 Millionen Franken vermeldet.
Das Betriebsergebnis konnte um 2,5 Millionen Franken auf 35 Millionen gesteigert werden; die Ebitda-Marge stieg von 4,4 Prozent im Jahr 2022 auf 4,6 Prozent.
«Wir sind stolz auf den Effort unserer Mitarbeitenden, die das KSA trotz schwierigem Marktumfeld wieder in die Gewinnzone geführt haben. Ihnen möchte der Verwaltungsrat herzlich danken», sagt Verwaltungsratspräsident und Interims-CEO Daniel Lüscher.

Ausgaben

Neben den Einnahmen stiegen aber auch die Kosten. Der Personalaufwand war dabei der grösste Kostenpunkt: 467 Millionen Franken betrug der Wert. Das waren fast 20 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Ein Grund: Weil Fachkräfte fehlten, mussten Temporärkräfte eingesetzt werden.
Ebenso seien die Tarife für ambulante Behandlungen kaum kostendeckend und die stationären Tarife unbefriedigend, so auch das KSA.

Das grosse «aber»

Allerdings: Die gesamte KSA-Gruppe – dazu gehören das KSA, das Kinderspital Aarau, das Spital Zofingen und die Praxiszentren KSA Bahnhof Aarau, Lenzburg, Frick – verzeichnet ein Defizit von 3,7 Millionen Franken; dies bei einem Umsatz von 848 Millionen Franken. Denn das Spital Zofingen wies einen Verlust von 4 Millionen Franken aus.
Die Betriebsmarge der Gruppe blieb mit 4,7 Prozent knapp stabil.
Hinter dem KSA liegt eine turbulente Zeit: Im November 2023 trennte sich der Verwaltungsrat des Kantonsspital Aarau (KSA) von seinem CEO Anton Schmid. Der hatte die Stelle erst im März übernommen.
Ende März 2024 hat der KSA-Verwaltungsrat mit Markus Meier einen neuen CEO gewählt. Meier war fast sieben Jahre lang bis 2023 als Direktor der Hirslanden Klinik Aarau tätig. Man habe in ihm «den idealen CEO für das KSA und seine aktuellen und künftigen Herausforderungen gefunden», sagte damals Daniel Lüscher.
Das KSA stand im November 2022 finanziell am Abgrund: Damals hatte es beim Kanton Aargau als Eigentümer ein Gesuch um finanzielle Hilfe eingereicht. Die Höhe: 240 Millionen Franken. Mit der Finanzhilfe sollte das für den Neubau notwendige Finanzierungsvolumen reduziert werden.
Ohne den staatlichen Zustupf hätte das Spital die Bilanz deponieren müssen. Einen Monat später traten vier der sieben Verwaltungsräte zurück, allen voran der damalige Präsident Peter Suter. Daniel Lüscher trat im Juli 2023 die Nachfolge als KSA-Präsident an.

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