Wo liegt der grösste Handlungsbedarf und auch der grösste Hebel für Kosteneinsparungen? Bei Avos, ambulant vor stationär, beziehungsweise bei deren Finanzierung. Dies sieht zumindest Regine Sauter so. Die Zürcher FDP-Nationalrätin ist seit Anfang Jahr Präsidentin des Spitalverbands Hplus.
Der grösste Hebel
Da die Krankenkassen bei stationären Behandlungen 45 Prozent und bei ambulanten 100 Prozent der Kosten tragen, führen mehr ambulante Behandlungen zu höheren Kosten bei den Versicherungen und damit höheren Krankenkassenprämien. «Deshalb muss man die Finanzierung neu regeln», sagt Regine Sauter im Interview mit den
«Schaffhauser Nachrichten». Dort sei der grösste Handlungsbedarf und auch der grösste Hebel für Kosteneinsparungen.
Im Weiteren will die neue Verbandspräsidentin die Funktion der Spitäler neu überdenken. Sie denkt an ein koordinierendes Zentrum, das Patientinnen und Patienten umfassend betreut und an weitere Leistungserbringer überweist. Als Beispiel nennt sie Graubünden, wo damit gute Erfahrungen gemacht würden.
Hintergrund dieses Gedankens ist der Mangel an Hausärzten, insbesondere in ländlichen Gegenden. Das führe dazu, dass die Leute direkt in den Spitalnotfall gingen, der das Aufkommen bekanntlich nicht mehr zu bewältigen vermag.
Grossräumiger denken
Für Regine Sauter ist die Spitaldichte in der Schweiz zu hoch, wobei es regional unterschiedlich sei. An gewissen Orten gebe es Strukturen, die es dazu nicht bräuchten. «Wir müssen nicht an den bisherigen Strukturen festhalten, sondern grossräumiger denken.»
Und weiter: «Je kleinräumiger die Strukturen sind, je mehr Spitäler es hat, desto mehr Personal braucht es. Wenn es gelingt, diese Strukturen etwas zu konsolidieren und das Personal so zentraler einzusetzen, dann ist das eine Verbesserung», so Regine Sauter im Interview.
Neue Funktion in der Region
«Müssten die Spitäler in den Randregionen also schrumpfen?», wollten die «Schaffhauser Nachrichten» deshalb wissen. «Nein», sagt Regine Sauter, «aber sie bekommen eine andere Funktion, eine koordinierende Funktion als Zentrum eines Netzwerkes, das die Grundversorgung sicherstellt.»
Zurück zu Efas, der einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen, die laut Regine Sauter den grössten Handlungsbedarf und auch der grösste Hebel für Kosteneinsparungen darstellt. Die Sozial- und Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK-N) hat das Thema für ihre Sitzung vom 12. und 13. Januar 2023 traktandiert. Es ist ein Thema, mit dem sich Bundesbern seit zwanzig Jahren herumschlägt. Medinside berichtete
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