Clienia-Gruppe richtet Meldestelle ein

Nachdem ein Untersuchungsbericht über rituelle Gewalt veröffentlicht wurde, hat die Privatklinikgruppe zusätzlich zur Einrichtung einer Ombudsstelle einen «Whistleblower-Kanal» aufgeschaltet.

, 4. Juli 2023 um 14:00
image
Whistleblower-Plattform. | Screenshot
Die Clienia-Gruppe verfügt neu über mehrere Meldestellen für unterschiedliche Situationen. Seit längerem besteht im Rahmen des Qualitätsmanagements eine interne Feedbackstelle, bei der Mitarbeitende, Patienten, Angehörige, Zuweiser, Lieferanten und weitere Personen Lob, Kritik, Ideen oder weitere Meldungen einreichen können.
Aufgrund eines Untersuchungsberichtes hat die Clienia Littenheid zudem als Empfehlung eine Ombudsstelle als Vermittlungs- und Schlichtungsinstanz eingerichtet. Diese behandelt Anliegen und Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Behandlung oder Betreuung der Patienten stehen. In diesem Bericht kamen Experten zum Schluss, dass die umstrittene Verschwörungserzählung «Rituelle Gewalt/Mind Control» in weiten Teilen der Behandlungen auf den Traumatherapiestationen der Klinik Littenheid Eingang gefunden habe.

Missstände und Fehlverhalten melden

Als weitere Massnahme im Zusammenhang mit dem Untersuchungsbericht hat die Clienia-Gruppe zudem per Anfang Juni 2023 für alle Standorte eine externe und neutrale Meldestelle für Hinweisgeber (Whistleblower) eingerichtet. Dies geht aus einem aktuellen Newsletter hervor. Der Kanal ermögliche es, Missstände und Fehlverhalten innerhalb der Gruppe sicher und vertraulich an eine unabhängige Stelle zu melden.
Konkrete Fälle sind bisher nicht bekannt, wie die Medienstelle auf Anfrage mitteilt. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass sie mit den verschiedenen Anlaufstellen einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kommunikation und Transparenz leisten und dass das Erkennen und Lösen von Problemen und Unregelmässigkeiten hilft, die richtigen Massnahmen einzuleiten und damit die Behandlungsqualität laufend zu verbessern.
  • spital
  • clienia
  • rituelle gewalt
  • psychiatrie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.