Luzern soll die Ausbildung von Psychotherapeuten besser unterstützen

In einem Vorstoss im Kantonsrat befürchtet eine SP-Parlamentarierin Engpässe bei der Ausbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Die Regierung will über die Bücher.

, 11. April 2023 um 11:00
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Im Kanton Luzern wird eine Debatte betreffend die Ausbildung in Psychotherapie geführt. Symbolbild Pexels
Die langen Wartezeiten bei Psychotherapien – vor allem bei Kindern und Jugendlichen – werden in Luzern mit Nachdruck diskutiert.
Ein Vorstoss aus dem Parlament fordert nun von der Regierung, dass bei der Ausbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten ausgebaut werden soll. Das berichtet das «Regionaljournal Zentralschweiz» am Dienstag.

Der Hintergrund

Hintergrund des Vorstosses ist folgende Änderung: Seit knapp einem Jahr dürfen Psychotherapeutinnen und -therapeuten Behandlungen, welche die Obligatorische Krankenversicherung (OPK) betreffen, selber abrechnen.
Allerdings müssen sie dafür länger in die Ausbildung: Zwei Jahre Weiterbildung reichen nicht mehr aus – es muss ein drittes Jahr absolviert werden.

Kanton soll mehr machen

«Dauert die Ausbildung länger, braucht es mehr Ausbildungsplätze», argumentiert Pia Engler, SP-Kantonsrätin, im Vorstoss. Ansonsten drohe, dass diese unter dem Strich von weniger Personen gemacht werde.
Ihre Anliegen werden von Parlamentariern aus allen anderen Fraktionen unterstützt. Die Forderung kurz und knapp: Der Kanton soll noch mehr machen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.

Nicht alle erhalten Beiträge

Der Engpass sei nicht neu, schreibt die Luzerner Regierung in einer Antwort. Die Luzerner Psychiatrie – die einzige anerkannte Weiterbildungsklinik im Kanton –, stelle deshalb mehr Personen in diesem Bereich an und zahle auch einen Teil an die Weiterbildungskosten.
200 Psychologinnen und Psychologen arbeiten aktuell bei der Luzerner Psychiatrie. Über ein Drittel bildet sich entsprechend weiter.
Nun will die Regierung überprüfen, ob sich der Kanton noch besser engagieren kann, besonders bei der Finanzierung. Bis jetzt leistet er nur einen Beitrag für Weiterbildungen an Universitäten. Künftig sollen aber auch Studierende an Hoch- oder Fachhochschulen unterstützt werden.
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