Astra-Zeneca-Vakzin: Südafrika stoppt Impfungen

Der Impfstoff bietet nicht genügend Schutz vor der in Südafrika entdeckten Mutation 501.V2 des Coronavirus. Diese führt aktuell in Europa zu einer Reisewarnung.

, 8. Februar 2021 um 14:01
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Der Impfstoff von Astra Zeneca kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Wie Medinside berichtet hat, wird bei den über 65-Jährigen mit einer Wirkung von nur acht Prozent gerechnet. Genauso wie die amerikanische FDA sieht auch die Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) aufgrund fehlender Daten beim Vektorimpfstoff (siehe Box) kritisch hin. 
Jetzt haben die afrikanischen Behörden die Impfungen mit dem Vakzin gestoppt. Das berichtet der Fernsehsender Euronews. Mit dem Einsatz des Wirkstoffes wird derweil gewartet, weil er nur einen begrenzten Schutz bei einer Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus biete. Das ergaben erste Ergebnisse einer Studie der südafrikanischen Universität Witwatersrand und der Universität Oxford, mit der Astra Zeneca den Impfstoff zusammen entwickelte.
Diese Information wurde vom Konzern bestätigt. Nun soll der Impfstoff dementsprechend angepasst werden.  Gegen die britische Variante des Virus ist er bereits nachweislich wirksam.

Tirol: Reisewarnung wegen Südafrika-Variante 

Das von den südafrikanischen Forschern isolierte Coronavirus 501.V2 bereitet auch in Europa Sorge.  Seit heute gilt zum Beispiel für das österreichische Bundesland Tirol aufgrund der als brisant engeschätzten Corona-Lage eine Reisewarnung. Das Bundesland spricht von 165 bestätigten Südafrika-Variationen, der Virologe Andreas Bergthaler hingegen spreche von 300 Fällen, berichtet der Fernsehsender. 
Seit heute ist der russische Impfstoff Sputnik V in Ungarn zugelassen. Rund eine Million Menschen sollen mit dem Vektorimpfstoff geimpft werden, der am Gamaleja-Institut für Epidemiologie in Moskau gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium entwickelt wurden. 

Vektorimpfstoffe

Vektorimpfstoffe (Vektorvirenimpfstoffe) gehören zur Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Anstelle eines fertigen Antigens bringen sie den genetischen Bauplan für ein Antigen in den Körper ein. Vereinfacht ausgedrückt: Bei den Vektorimpfstoffen wird ein harmloses Virus - hier Adenoviren von Schimpansen - als Transporter genutzt, um genetische Informationen für ein Eiweiss des Sars-CoV-2-Virus in den Körper zu schleusen. Ziel ist es, das Immunsystem dazu zu bringen, Antikörper gegen das Eiweiss zu bilden.
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