Covid-Impfung: Zahl der Nebenwirkungen explodiert

2944 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen hat «Swissmedic» ausgewertet – die WHO listet heute Mittwoch 1'198'200. Die Realität wird damit jedoch nicht abgebildet.

, 22. Juni 2021 um 12:30
image
Zuerst ein Blick auf die Schweiz: Rund 3,8 Millionen Personen haben bis zum 13. Juni mindestens eine Impfdosis erhalten. Verabreicht wurden rund 6,1 Millionen Impfdosen. Das sind vier Millionen Impfdosen mehr als das BAG am 20. April kommunizierte. Mit dem rasanten Impf-Tempo, ist auch die Anzahl gemeldeter Nebenwirkungen angestiegen: 
2944 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) durch Covid-19 Impfungen hat «Swissmedic» bis zum 15. Juni ausgewertet (am 20. April waren es 1485 Meldungen). 35,5 Prozent der Meldungen wurden dabei als schwerwiegend eingestuft. 
97 Menschen sind, wie «Swissmedic»  schreibt, «in unterschiedlichem Abstand zur Impfung verstorben». Als Ursache für den Tod gelten immer noch die schweren Vorerkrankungen der im Schnitt 81-Jährigen. In der Mehrheit der Todesfälle gibt es jedoch keine Obduktionen. Medinside berichtete hier darüber. 
Am meisten von Nebenwirkungen betroffen sind die über 75-Jährigen (32%). Und: Mit 68,7 Prozent leiden Frauen am meisten nach der Impfung. Das ist aber nicht nur in der Schweiz so. 
image
Die weltweit betroffenen Altersgruppen und die Verteilung auf die Kontinente (Printsreen VigiAccess)

Rekordverdächtige Zahlen der WHO

Die Datenbank der WHO «VigiAccess» hat gestern Dienstag, 22. Juni, 1'150'428 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen durch die Covid-19-Impfstoffe aufgelistet. Über Nacht sind 47'772 weitere Verdachtsmeldungen eingegangen; Stand heute sind es 1'198'200. Zum Vergleich: Anfang Mai waren es 660'773. Unter den Impfstoffen sind auch die  bislang in der Schweiz verabreichten Vakzine von «Moderna» und «Pfizer/Biontech».  
58 Prozent der Verdachtsmeldungen bei «VigiAccess» kommen aus Europa und 31 aus den Vereinigten Staaten. Diese Daten bilden die Realität mit Sicherheit nicht ab: Wie das Bild oben zeigt, stammen lediglich sechs Prozent der Verdachtsmeldungen aus dem bevölkerungsreichsten Kontinenten Asien und zwei Prozent aus Afrika. Nord- und Südamerika sind nicht aufgeführt. 
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Störungen des Blut- und Lymphsystems, Herzprobleme, Probleme mit dem Gefässsystem, Atemprobleme, Augenerkrankungen wie Erblindungen, Störungen des Gehör- und Gleichgewichtsorgans oder Störungen des Nervensystems (siehe Bild am Ende des Textes). Die Nebenwirkungen werden nicht auf die verschiedenen Impfstoffe heruntergebrochen. Wer nach «Covid-19 Vaccine Moderna», nach «Comirnaty» von «Pfizer/Biontech» oder «Vaxzevria» von «AstraZeneca» sucht, erhält auf «VigiAccess» die selben Angaben. 
Interessant: Während in der Schweiz Personen ab 75-Jahren am häufigsten von Nebenwirkungen betroffen sind, leiden weltweit die 18- bis 44-Jährigen (38%) am meisten, gefolgt von den 45- bis 64-Jährigen (35%).  
image
Die Verteilung nach Geschlecht. (Printsreen VigiAccess)

Frauen weltweit am meisten betroffen

Eine Gemeinsamkeit gibt es: Frauen machen auch gemäss «VigiAccess» mit 71 Prozent weltweit den grössten Teil des Kuchens aus, wenn es um die Impfstoff-Nebenwirkungen geht. Lukas Jaggi, Mediensprecher bei «Swissmedic», relativiert den Frauenanteil von 68,7 in der Schweiz: «Die Geschlechterverteilung war in den klinischen Zulassungsstudien der bisher in der Schweiz zugelassenen Covid-19 Impfstoffen ausgeglichen.»
Es sei schwierig zu sagen, weshalb die Datenlage so sei. Man gehe davon aus, dass Frauen ein aktiveres Immunsystem als Männer haben. Und: «Aufgrund der Impf-Strategie des Bundes wurden ältere Menschen priorisiert. Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer», so eine weitere Erklärung. Man wisse auch, dass die Hemmschwelle, wegen Nebenwirkungen zum Arzt zu gehen, niedriger sei als bei Männern.

Viele Nebenwirkungen gehen unter

Wie Jaggi weiter erklärt, bilden die Spontanmeldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen die Realität nicht ab. Denn nicht alle Nebenwirkungen kommen bei «Swissmedic» an. Ein Beispiel: Über das Wochenende haben mehrere Frauen gegenüber Medinside erklärt, dass sie nach der Covid-Impfung an Zyklus-Störungen litten. Vermeldet haben sie diese jedoch nicht. Der Grund war bei allen der selbe: «Wir haben leider keine Beweise dafür, dass die Impfung der Auslöser war.» Ob «Swissmedic» solche Fälle bekannt sind, Medinside wird dazu ein Update geben.

Erblindung und Schlaganfälle?

In einem Forum im Internet betreffend Impfschäden wurde Medinside auf weitere Nebenwirkungen aus der Schweiz aufmerksam, ähnlich denjenigen, die bei «VigiAccess» gelistet sind. Es handelt sich dabei um Erblindung, die Verschlechterung des Gehörs, kurzfristige Verwirrtheitszustände, langandauernder Husten, Veränderungen des Blutbildes oder Gefühlsstörungen (Kribbeln im Bein).
Ein Hausarzt, der seine Angaben nur inkognito weiter geben will, berichtet über vereinzelte schwere Ereignisse wie Schlaganfälle, Erblindung, schwere allergische Reaktionen und unklare Gefässblutung nach der Impfung. «Ich bemerke seit Wochen eine deutliche Zunahme von Impf-Nebenwirkungen und Impfschäden», schreibt er im Forum. Und damit meine er nicht die nach der Impfung auftretenden mittlerweile bekannten Reaktionen wie Armschmerzen, Kollaps, Rötungen, hohes Fieber, oder Pflegepersonal, das zwei Tage arbeitsunfähig sei nach der Impfung.

Der Arzt stellt Fragen in den Raum

Seine Patienten würden sich melden, weil nach der Impfung «etwas nicht gut» sei. Bei einigen Fällen, wie etwa bei Hautreaktionen oder Geschmacksverlust, sei der Zusammenhang zur Impfung klar belegt. Wenn jedoch ein sportlicher Patient angebe, dass er seit der Impfung solche Muskelschmerzen habe, dass er am Morgen nicht mehr aus dem Bett komme, sei das zumindest ein ungewöhnliches Symptom.
Zu denken gibt ihm: «Spreche ich konkrete Befunde gegenüber Spezialisten wie zum Beispiel ein verändertes Blutbild an, wird dies vielmals abgetan.» Man wisse Bescheid, aber es habe keine Konsequenz, schreibt der Arzt ins Forum und stellt die folgenden Fragen in den Raum:
«Wie können wir das behaupten, wenn es keine Daten und Studien zum Beispiel bei Patienten mit Leukämie gibt? Was macht diese Impfung mit dem fragilen Immunsystem dieser Patienten? Warum verschlechtert sich eine seit Jahren stabile Patientin mit Leukämie nach der Impfung? Der zeitliche Zusammenhang mag ein Zufall sein, aber die Zufälle häufen sich.» 

Ein Update folgt. 

Bildergalerie:

Printscreens von der Datenbank der WHO VigiAccess. (Seitenwechsel mit den Pfeile im Bild rechts möglich)
image
Das sind die kategorisierten Impf-Nebenwirkungsfälle nach dem Auszug der WHO-Datenbank VigiAccess von heute Mittwoch. Suchwort: Covid-19 Vaccine.
Lesen Sie auch:
«In der Mehrheit der Todesfälle gab es keine Obduktionen»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Zu Besuch bei Viktor-Gewinnerin Chantal Britt

Seit vier Jahren leidet die Präsidentin von Long-Covid-Schweiz unter postviralen Beschwerden. Was sie am meisten stört: Dass die Krankheit nicht ernsthaft erforscht wird.

image

«Hört auf mit dem Begriff ‚Long Covid‘»

Natürlich gibt es das Syndrom. Aber laut einer neuen Studie unterscheidet es sich nicht von anderen postviralen Leiden.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Digitalisierung: Jetzt können wir die PS auf den Boden bringen

Wenn es um Digitalisierung geht, wird zuviel über Fax und EPD diskutiert – und zu wenig über Prozesse. Höchste Zeit, das zu ändern.

image

Die Menschen fühlen sich so gesund wie vor Corona

Die Covid-Turbulenzen konnten der gesundheitlichen Selbstsicherheit von Herrn und Frau Schweizer wenig anhaben: Dies besagen neue Daten.

image

Arzneimittelpreise: Einheitlicher Vertriebsanteil ab 2024

Um die Abgabe von preisgünstigeren Arzneimitteln zu fördern, wird neu der Vertriebsanteil angepasst.

image

Studie: Kein Zusammenhang zwischen Covid-Impfung und plötzlichem Tod

Eine Studie widerlegt Befürchtungen, dass es eine Verbindung zwischen Covid-Impfungen und ungeklärten plötzlichen Todesfällen geben könnte.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.