Diese Woche kommt der alternative Impfstoff

Die Firma Janssen liefert diese Woche 150'000 Impfstoffdosen in die Schweiz. Dieser Impfstoff wird nur einmal verabreicht. Impfwillige haben nun die Wahl.

, 29. September 2021 um 11:52
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Der Impfstoff der Firma Janssen – sie gehört zum Konzern Johnson & Johnson – ist der dritte, der in der Schweiz zugelassen ist. Der grosse Unterschied zu den beiden bisherigen Produkten: Es ist ein so genannter Vektor- und kein mRNA-Impfstoff. Vektorimpfstoffe werden mit einem für Menschen ungefährliches Virus in die Zellen gebracht. Die mRNA-Impfstoffe kommen hingegen in winzigen Fetttröpfchen verpackt ins Gewebe.

BAG empfiehlt eher mRNA-Impfstoffe

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will mit dem Vektor-Impfstoff laut eigenem Bekunden «das Angebot an Impfstoffen erweitern». Mit dem Impfstoff sollen vor allem jenen Personen geimpft werden, die allergisch gegen mRNA-Impfstoff sind. «Er steht aber auch anderen Impfwilligen zur Verfügung», teilt das BAG mit. Das heisst: Auch wer gegen mRNA-Impfstoffe nicht allergisch reagiert, sie aber trotzdem ablehnt, kann sich mit dem Janssen-Produkt impfen lassen.
Trotzdem empfiehlt das BAG weiterhin die beiden bisherigen mRNA-Impfstoffe von Moderna und Pfizer, da diese «einen sehr hohen Schutz bieten und sehr sicher» seien. Insbesondere Schwangere und Personen mit einer verminderten Immunabwehr sollen einen der beiden mRNA-Impfstoffe wählen, empfiehlt das BAG zusammen mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF).

Janssen wird nur einmal geimpft

Der Impfstoff von Janssen wird nur einmal verabreicht. Er enthält ein menschliches Schnupfenvirus, das zusätzlich den Bauplan der Spike-Proteine des Coronavirus. Das löst in den menschlichen Immunzellen die gewünschte Immunantwort aus.
Bisher hat der Bund mit sechs Impfstoffherstellern Verträge abgeschlossen: Nur drei, nämlich Moderna, Pfizer und Janssen, kommen derzeit zum Einsatz. Auch mit Astra Zeneca, Curevac und Novavax gibt es Verträge. Die Impfstoffe sind aber bei uns nicht zugelassen. Einen grossen Teil des Astra-Zeneca-Impfstoffs hat die Schweiz gespendet.
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