Geheimnis um das Spital Moutier gelüftet

Jetzt sind die Pläne für die Zukunft des Spitals Moutier durchgesickert – durch ein Informationsleck. Der Kanton Bern ist darüber «not amused».

, 25. März 2019 um 05:00
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Nun scheint klar zu sein, wie es mit dem Spital Moutier weitergehen dürfte. Das Spital, das zur öffentlichen Spitalgruppe Hôpital du Jura bernois (HJB) gehört, könnte zu einem Zentrum für Psychiatrie werden. Dies meldet das welsche Fernsehen RTS. Der Sender nennt als Quelle ein internes Papier einer interkantonalen Arbeitsgruppe.
Das Spital Moutier erhielte demnach über 110 Psychiatrie-Betten für Erwachsene, Jugendliche und ältere Menschen. Diese Variante sei die Konklusion aus mehreren Szenarien. Sie entspringe der Erkenntnis, dass weder der Berner Jura noch der Kanton Jura allein die kritische Masse für eine Psychiatriestruktur hätten. 

Kanton Bern will in Ruhe nach Lösungen suchen

Die Berner Kantonsregierung kritisierte die Indiskretion in einer Mitteilung. Die Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen erschwere die Suche nach einer Lösung. Und der Regierungsrat habe noch keine Kenntnis vom Bericht. Aus diesem Grund könne er sich auch noch nicht zu den Vorschlägen der Arbeitsgruppe äussern.
Aus heutiger Sicht bleibe es für den Berner Regierungsrat aber das Ziel, das Angebot in der somatischen und psychiatrischen Spitalversorgung für den Berner Jura zu erhalten, steht in der Mitteilung weiter. 

Swiss Medical Network am Kauf interessiert

Seit geraumer Zeit schwelt ein Streit zwischen den beiden Kantonen. Der Kanton Jura will einen Verkauf des Spitals durch den Kanton Bern rechtlich verhindern. An einem Kauf zeigte sich auch die Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) interessiert.
Die Zukunft des Spitals mit seinen rund 300 Mitarbeitenden ist vor dem Hintergrund der unklaren Kantonszugehörigkeit des Städtchens seit fast zwei Jahren unsicher. Aufgrund von Abstimmungsbeschwerden ist der Volksentscheid, den Kanton zu wechseln und jurassisch zu werden, noch immer nicht rechtskräftig. 

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