GZF Laufenburg: Seilziehen zwischen Regierung und Spital

Im Aargauischen Fricktal sorgt derzeit die Diskussion um den Standort Laufenburg des Gesundheitszentrums Fricktal (GZF) für rote Köpfe.

, 20. Juli 2017 um 08:18
image
  • gesundheitszentrum fricktal
  • kanton aargau
  • spital
Das Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) betreibt die Spitäler Rheinfelden und Laufenburg. Die Aargauer Regierung will künftig Betriebsbewilligung und Leistungsauftrag jedem Standort einzeln vergeben.
Dies könnte für das Spital Laufenburg die Schliessung bedeuten. Kantonsparlamentarier aus dem Fricktal sind deshalb beunruhigt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die Rede ist von «Alarmzeichen» oder «politischen Selbstmord».

GZF-Chefin: «Das ist absurd»

Auch Anneliese Seiler, CEO des Gesundheitszentrums Fricktal, kann den Entscheid des Kantons nicht nachvollziehen, wie sie der Zeitung sagt.
Die weitere Forderung des Regierungsrates, das GZF müsse an beiden Standorten das gesamte Spektrum der vergebenen Leistungsaufträge erfüllen, findet Seiler zudem «absurd».

Laufenburg in Gefahr?

Aktuell sieht die Spital-Chefin den Standort Laufenburg nicht akut in Gefahr. Aber nur solange das GZF die heutigen Synergien, insbesondere den Notfallverbund, weiterhin nutzen könne und sich der Leistungsauftrag für Laufenburg nicht wesentlich ändere.
Dies gelte auch dann, wenn die Betriebsbewilligung nicht mehr wie heute global an das GZF vergeben werde, sondern – wie vom Kanton angekündigt – je einzeln an die beiden Spitäler Rheinfelden und Laufenburg.

Ambulatorium wie in Brugg

Das GZF sei wie alle Spitäler gefordert, eine Strategie zu finden, sagt CVP-Grossrat Andre Rotzetter der «Aargauer Zeitung». «Wenn es sich auf einen reinen Abwehrkampf einlässt oder den Status quo bewahren will, ist es zum vornherein verloren.»
Wie eine Lösung aussehen könnte, vermag Rotzetter nicht abzuschätzen. Der Politiker und Mitglied der grossrätlichen Kommission Gesundheit und Soziales verweist auf das Beispiel Brugg, wo im ehemaligen Spital ein Ambulatorium entstand und Erfolg hat.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.