Spitalstruktur: St. Gallen plant den nächsten grossen Wurf

In St. Gallen sollen «Integrationsoptionen» für die Spitäler geprüft werden. Unter anderem auch die Zusammenlegung der Verbunde zu einer grossen Spitalorganisation.

, 24. Juni 2021 um 12:01
image
  • spital
  • st. galler spitalverbunde
  • governance
Nach der Aufteilung in Mehrspartenspitäler und Gesundheits- und Notfallzentren geht die Strukturanpassung in der St. Galler Spitallandschaft weiter. Geplant ist ein Gesetzesentwurf, der die verstärkte Integration der heutigen Spitalverbunde zu einer einzigen Spitalorganisation vorsieht. 
Demnach will die Regierung die Organisationsform weiter entwickeln. Damit unterstützt sie die Stossrichtung der SVP-Fraktion, die eine Planung einer neue Organisationsstruktur empfiehlt – «unverzüglich und mit höchster Priorität». Im Zentrum stehen eine «Verschlankung der Strukturen» und «Effizienzsteigerungen» in den Spitalverwaltungen. 

Umwandlung in eine Aktiengesellschaft

Die Motion der SVP sieht eine Fusion vor, die Zusammenlegung der Geschäftsleitungen und die Umwandlung in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft im Besitz des Kantons. Die angestrebte Organisationsstruktur soll den Spitälern ermöglichen, auf die weiterhin schwierige finanzielle Situation der Spitäler zu reagieren.
Aktuell sind die öffentlichen Spitäler im Kanton St. Gallen in vier selbständige regionale Spitalverbunde organisiert. Diese öffentlich-rechtlichen Anstalten umfassen je eine Geschäftsleitung. Die strategische Leitung obliegt dem Verwaltungsrat mit Felix Sennhauser als Präsident. 

«Zusammenschluss zu einem Konzern»

Die Regierung will nun verschiedene Varianten zur «verstärkten Integration» der Spitalverbunde prüfen, darunter auch namentlich die «Zusammenlegung zu einem Verbund» und der «Zusammenschluss zu einem Konzern.»
Die St. Galler Exekutive ist aber gleichzeitig der Auffassung, dass hierfür «vertiefte und zeitintensive Abklärungen» notwendig sind - «mit einem offenen Ergebnis». Im Vordergrund stehen medizinisch-pflegerische, operative und insbesondere finanzielle Aspekte der Führungsebene. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.